Die Zeitschrift forum verabschiedet sich in die Winterpause mit einem Dossier zum Mythos Großherzogin Charlotte. Die Autoren Carol Bergami, Sonja Kmec, Agnès Prum, Gian Maria Tore, Sarah Lippert und Wolfgang Alt untersuchen die Konstruktion des Geschichtsbildes der Großherzogin, ausgehend von der Annahme, dass jedes Geschichtsbild ein Gegenwartskonstrukt darstellt und somit nicht auf alle Ewigkeit in Stein gemeißelt, sondern veränderbar ist. Eine ideale Fundgrube für ihre Analyse bietet den jungen Forschern vor allem der Dokumentarfilm Léif Lëtzebuerger, aber auch Roger Manderscheids schacko klak und das Escher Tageblatt ermöglichen interessante Rückschlüsse. Abschließend kommen Viviane Thill und Joy Hoffmann vom Centre national de l’audiovisuel, das den Film koproduziert hat, in einem Gespräch zu Wort.
Außerhalb des Dossiers plädiert Jürgen Stoldt im Editorial für einen sozial- und umweltgerechten Umbau des Luxemburger Modells. Daneben finden sich Überlegungen von Serge Kollwelter zum Ausländerwahlrecht, Taina Bofferding zur Prostitution und Stefan Kornelis zur Forstverwaltung im 19. Jahrhundert. Im kulturellen Teil beschäftigt sich Bernard Thomas mit den Interessen der deutschen „Westforschung“ der 1930er Jahre, deren Ziel es war, Luxemburg kulturell „heim ins Reich“ zu bringen. Außerdem gibt es Anregungen und Kritik von Nico Helminger zur luxemburgischen Literatur, Michel Pauly zur Nationalbibliographie und Paul Bertemes zur Art und Weise, wie man mit Künstlernachlässen umgehen kann.
Zum Thema des aktuellen forum-Dossiers hatte Marc Linster in der Reihe Background auf RTL (am 21.6.2008) ein Rundtischgespräch moderiert. Als Audiodatei ist diese Diskussion hier zugänglich.
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