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Diese Ausgabe ist schon die dritte, die wir innerhalb kurzer Zeit der Wohnungsfrage widmen. Anders als in den meisten Ländern der Union sind es in Luxemburg nicht Arbeitslosigkeit, Terrorismus oder Einwanderung, die den Leuten am meisten Sorgen bereiten, sondern mit großem Abstand der Zugang zum Wohnraum (Eurostat 2016). Die Gründe dafür sind schnell aufgezählt: enormes Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung verbunden mit einem politischen Konsens, der Einschnitte in das Privateigentum verhindert – das Ganze auf kommunaler Ebene unterstützt durch die jahrzehntelang eingeübte Zusammenarbeit mit der Immobilienwirtschaft. Die Texte, die wir in dieser Ausgabe zusammen getragen haben, lesen sich vor diesem Hintergrund wie ein einziger Aufruf an die öffentliche Hand, den Wohnungsbau nicht dem Privatsektor zu überlassen.

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„Der Zeithistoriker ist ein homo politicus “ – mit diesem Zitat war in der forum-Ausgabe 368 (Dezember 2016) ein Gespräch mit Andreas Fickers, Direktor des Center for Contemporary & Digital History, überschrieben – eine Aussage, die sich in abgewandelter Form auch in dem sehr aufschlussreichen Video-Interview fand, das wir mit dem israelischen Historiker Ilan Pappé aufnehmen konnten (nachzuhören auf www.forum.lu). Neugierig geworden, haben wir bei einem Dutzend Luxemburger Historiker nach dem Selbstverständnis dieses Berufszweiges nachgefragt. Bislang haben uns zwei davon die Freude gemacht, mit einem fundierten Text zu antworten. Sie finden die Beiträge von Pit Péporté und Mohamed Hamdi ab Seite 40.

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Beim public forum zur europäischen Verteidigungspolitik am 9. März in den Rotonden hatten wir fast alles richtig gemacht: drei EU-Abgeordnete (Frank Engel, Charles Goerens, Claude Turmes), zwei engagierte Vertreter der Zivilgesellschaft (der Direktor von Amnesty International Luxembourg, Stan Brabant, und die Professorin und Konfliktforscherin Elena Aoun von der Katholischen Universität Louvain), ein sehr zahlreiches und interessiertes Publikum, eine exzellente Moderation (Raymond Klein und Julie Wieclawski) und ein offenes und originelles Veranstaltungskonzept. Die Diskussion war ergiebig und kontrovers – aber dann haben wir vergessen, ein Aufnahmegerät anzuschließen, damit Sie den Abend wie sonst üblich als Podcast nachträglich abhören können…

Es wünscht Ihnen auch in diesem Monat eine interessante Lektüre

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