Zum neuen Jahr bringen wir Ihnen ein Heft mit einem auf den ersten Blick düsteren Thema, das aber seinen Reiz hat. Repression und Verbote sind nicht nur deswegen interessant, weil sie häufig zu Abwehr und Übertretung einladen, sondern auch weil sie einem ständigen Wandel unterliegen. So kann man heute schon Wetten darauf abschließen, dass in 20 Jahren Cannabis-Produkte völlig legal gehandelt werden, es andererseits aber völlig undenkbar sein wird, mit einem dieselbetriebenen Fahrzeug die Innenstadt zu durchqueren. Das Dossier beleuchtet das Thema Repression aus aktuellen Blickwinkeln: Verschleierungsverbot, Geschwindigkeitskontrollen, Prostitution, Drogenkonsum, Schule und strafrechtliche Grenzen der Meinungsfreiheit sind Themen, die auch sonst häufig in der öffentlichen Debatte stehen. Zwei Interviews geben Einblick in die Praxis: Justizminister Félix Braz erläutert den Vorschlag der Regierung zum Vermummungsverbot und der beigeordnete Staatsanwalt Georges Oswald erläutert das stellenweise Unbehagen der Justiz bei der Verfolgung von „nur potentiellen“ Straftätern.
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Céline Flammang beginnt in diesem Heft (Seite 12) unter dem Titel „Beyond journalism“ eine Serie zu neuen Medien und neuen Formen des Journalismus. Die Presselandschaft formiert sich ja nicht nur in Luxemburg neu, sondern weltweit werden alternative Medienangebote ausprobiert und die Lesewünsche des Publikums getestet. Slow journalisme, der hier als erstes vorgestellt wird, ist ein Modell, das auf beiden Seiten des Atlantiks seit vielen Jahren ein dankbares Publikum findet.
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Als Einstimmung und Anleitung ins Wahljahr werden wir in den kommenden Ausgaben jeweils eine der Luxemburger Parteien einladen sich vorzustellen. Dabei soll deutlich werden, warum gerade diese politische Formation das richtige Angebot für die nächsten fünf Jahre bereithält. Wir beginnen mit den Grünen und einem Beitrag von Meris Sehovic, dem Sprecher von déi jonk gréng (S. 8).
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Richtig Spaß hat uns unsere Leserumfrage gemacht, die wir im letzten Heft angekündigt und an der viele von Ihnen teilgenommen haben. Sie finden eine Zusammenfassung der Ergebnisse auf den kommenden Seiten. Neben den vielen interessanten Einsichten, bleibt ein seltsames, schwer zu formulierendes Grundgefühl: eine Mischung aus Freude und Verpflichtung…
Es grüßt Sie herzlich und wünscht einen guten Start ins neue Jahr,
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