Liebe Freunde
Wir hatten das Problem schon einmal hier beschrieben: Die treuen Leser einer Zeitung oder Zeitschrift sind zutiefst konservativ, sie schätzen gute Texte und neue Erkenntnisse, aber sicherlich keine Experimente in der Heftaufmachung. Am liebsten wäre es ihnen, wenn sich über die Jahre nichts Wesentliches am Aussehen ihrer Zeitschrift verändert und sie mit ihrem Blatt alt werden können. Doch für die neuen Leser wirken solche Blätter dann irgendwann leicht angestaubt… forum konnte diesem Dilemma immer aus dem Weg gehen, weil sich die Zeitschrift während 40 Jahren so langsam entwickelt hat, dass es kaum jemandem groß auffallen konnte, – und doch hat sie sich kontinuierlich verändert. Bei der vorliegenden Ausgabe, erstmals mit farbigen Innenseiten und einem neuen Papier, wird diese Taktik jedoch nicht aufgehen: Die Veränderung ist doch zu einschneidend, als dass sie unbemerkt bleiben könnte. Wir hoffen, dass das Ergebnis trotzdem gefällt, und über Ihre Reaktionen würden wir uns freuen!
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Das Dossier dieser Ausgabe, das Yannick Lambert noch angeregt hatte, befasst sich 70 Jahre nach der Erklärung der Menschenrechte mit dem ambivalenten Verhältnis zwischen den Weltreligionen und den Menschenrechten. Nicht nur das Christentum, das sich eine gewisse Mit-Urheberschaft an den Menschenrechten zuschreiben möchte, sondern auch Judentum und Islam, und selbst der Buddhismus erkennen Entwicklungslinien, die die universale Gültigkeit der Menschenrechte durch die Fundamente der Weltreligionen bestätigt sehen. Das Dossier ist eine kleine Einführung in die Wertevorstellungen der großen Religionen geworden und lesenswert selbst für Leute, die keinen religiösen Zugang haben. Passend dazu behandeln noch Beiträge von zwei Luxemburger Anthropologen (Stephanie Majerus und Daniel Luciani) jene spirituellen Phänomene, die in der säkularisierten Welt von heute die Rolle der Religiosität eingenommen haben.
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Wer mit Religionen und Spiritualität nicht so viel anfangen kann, wird in diesem Heft trotzdem auf seine Kosten kommen. Eine vielstimmige Einschätzung des Regierungsprogramms, ein Bericht aus den Kleiderfabriken von Bangladesh, ein Rückblick auf das Jahr 1919, das Luxemburg fast die Republik beschert hatte, und eine Vorstellung des Malers Slavko runden ein Heft ab, das ursprünglich als Weihnachtsheft geplant war. Es bleibt uns immerhin, Ihnen pünktlich alles erdenklich Gute für das Neue Jahr zu wünschen!
Es grüßt Sie herzlich
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