Von Favoriten und Underdogs 

Ergebnisse der forum-Umfrage zum ministeriellen Medienkonsum

Im Rahmen des vorliegenden Dossiers bat forum alle Minister*innen Luxemburgs, an einer eigens aufgesetzten Umfrage zum individuellen Medienkonsum teilzunehmen. Sechs von insgesamt 17 Minister*innen nahmen sich am Ende die Zeit, anonym an der Umfrage teilzunehmen. In der Regel wurden 20 Fragen beantwortet.

W-Fragen

Zwischen einer halben und einer Stunde täglich nehmen sich drei von sechs Minister*innen Zeit, luxemburgische Medieninhalte zu konsumieren. Zwei von ihnen investieren mehr als eine Stunde täglich, eine*r mehr als zwei Stunden. Die Mischung scheint es bei den politischen Entscheidungsträger*innen zu machen, denn vier von ihnen lesen die Nachrichten mal analog, mal digital. Genau die Hälfte gab an, sich über eine vom jeweiligen Ministerium zusammengestellte Presserevue zu informieren. Über die Presserevue(n) hinaus führten alle Teilnehmenden an, regelmäßig das Luxemburger Wort zu lesen (Platz 1), fünf von ihnen nannten zudem Tageblatt, Reporter.lu und rtl.lu, vier von ihnen das Lëtzebuerger Land (Platz 3). Der Hälfte der Politiker*innen ist rtl.lu als Medium am wichtigsten, für zwei von ihnen ist es das Land. Ausnahmslos sind sie sich jedoch einig, dass rtl.lu einen höheren Stellenwert für die Öffentlichkeit, als für sie persönlich einnehme. 

Me, myself & my partei 

Mit der meinungsbildenden Funktion der Medien ist es – zumindest bei den Minister*innen, die uns geantwortet haben – nicht weit her: Fünf Minister*innen führten an, dass Medien keinerlei Einfluss auf ihre politischen Entscheidungen haben. Schade, dass wir nicht gefragt haben, wer die politischen Entscheidungsträger*innen denn dann beeinflusst. Ebenfalls fünf offenbarten, sich bereits über die mediale Darstellung ihrer eigenen Person geärgert zu haben. Zwei von ihnen haben anschließend darauf reagiert. Zu einem bestimmten Fall haben wir die Teilnehmenden direkt gefragt, zur „Causa Dieschbourg“. In diesem Fall hielten fünf der Politiker*innen die Berichterstattung für unfair. 

Halbvoll oder halbleer?

Eine Hälfte zeigt sich mit der Qualität der luxemburgischen Medienlandschaft zufrieden, die andere jedoch nicht. Quantitativ betrachtet, ist ein*e Minister*in der Meinung, es gäbe zu viele Akteure in der hiesigen Medienlandschaft, fünf begrüßen die Diversität. 

Glotze aus, Radio an? 

Vier Minister*innen offenbarten, auf das abendliche „Journal“ (auf RTL Télé) zu verzichten, zwei gaben an, nicht regelmäßig Radio zu hören. Als gängigste Radiosender hierzulande wurden radio 100,7 (Platz 1), RTL Radio (Platz 2) und Eldoradio (Platz 3) genannt. Drei Minister*innen ist radio 100,7 persönlich am wichtigsten. Alle vier sind jedoch davon überzeugt, dass RTL Radio einen höheren Stellenwert in der Öffentlichkeit einnehme.

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