Der Boden, auf den QAnon fällt

Über ein demokratiegefährdend radikales Phänomen

Seit 2016 existiert QAnon und hat sich seitdem aus den Tiefen der Internets an die Front des Social-Media-Internets emporgewühlt. In den USA, in Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland hat es bereits Zehntausende aktive Anhänger gewonnen. Auch in Luxembourg eröffnete ein QAnon-Ableger erste Facebook-Accounts.

Aber erst mit der COVID-19-Pandemie kam so richtig Schwung in die Sache, plötzlich prangten auf Demonstrationen riesige Qs in den jeweiligen Nationalfarben und merkwürdige Buchstabenfolgen wie z. B. WWG1WGA (Where We Go One We Go All) auf Transparenten, T-Shirts und Kappen. Die Presse berichtete sporadisch. Politische Stiftungen hatten das Ganze zwar beobachtet, aber nicht wirklich Alarm geschlagen. Das Erblühen von QAnon ging voran, aber die Instanzen der öffentlichen Wahrnehmung blieben merkwürdig ruhig. Dann plötzlich, im Sog des diesjährigen US-Wahlkampfs, kurz vor dem Wahltermin, entdeckten die Medien das Phänomen: QAnon war kurzfristig Top-Thema auf den Titelseiten der seriösen Presse, auch hierzulande gab es Artikel. Ein paar Tage ging das so – dann war es schon wieder vorbei. Die großen Social Media-Player reagierten – endlich – und sperrten die QAnon-Seiten und Gruppen, was die Q-Akteure in weniger populäre Dienste zurückdrängte. QAnons Öffentlichkeitswirksamkeit wurde eingedämmt, es arbeitet aber im Schatten weiter. Es ist nicht weg, nur weil wir es aus unserem tagesaktuellen Blickfeld entfernt haben. Vor allem: Der fruchtbare Boden, die Empfänglichkeit der Menschen für diese Art von Einflussnahme und die Aktivierung ihrer Widerstandskräfte, besteht fort. Und was als Randbewegung begann, mischt mittlerweile kräftig mit und ist kaum mehr zu bändigen. Unsere Demokratien tun sich schwer damit.

Was QAnon ist, ist nicht so einfach zu beschreiben. Die wilden Thesen, die der Initiator mit dem Decknamen QAnon in die Welt schickt, klingen auf den ersten Blick verrückt, sie entfalten allerdings eine heftig emotionalisierende Wirkung auf viele, die bisher nie zusammen demonstriert hätten. Jetzt aber eint sie die COVID-Krise. Laut QAnon geht es um das Böse, um das ganz große Böse, das sich bereits überall eingenistet habe.

Was ist QAnon?

QAnon, ist der anonymisierte – Logo gewordene – Nutzername eines konsequent unerkannt bleiben wollenden Nutzers auf einem sogenannten imageboard, der in rätselhaften Formulierungen Unheil verkündet und die Menschen aufhetzt, sich gegen echtes und vermeintliches Unrecht im Hier und Jetzt des Internets und der realen Welt zu wehren. Dieses digitalisierte Epizentrum sieht sich als Nostradamus 2.0, verbreitet Endzeitstimmung, vermischt psychologisch äußerst geschickt Reales mit Surrealem, Existierendes mit Erlogenem, Rätselhaftes mit der Sehnsucht nach Klarheit. QAnon arbeitet mit den alten antisemitischen und rassistischen Stereotypen in neuzeitlichem Gewand und stößt auf erstaunlich viel zustimmendes Geraune. Die Ja-Genau-Murmler bilden dabei die Vorhut für gewaltbereite Attentäter.

QAnon bedient sich (nicht nur, aber insbesondere) orientierungssuchender, schicksalsgebeutelter, von Einkommens- und Kontrollverlust bedrohter, aufgeschreckter Menschen und bringt Gesellschaften ins Wanken und in Kampfbereitschaft. Es schürt die Wut der Zerstörung im Namen der Wiederherstellung der einen richtigen Welt. Es nutzt die Begehrlichkeiten, Sehnsüchte und Süchte der Menschen, ihr Streben nach Bedeutsamkeit, Ruhm, Überlegenheit, Macht und Willkür. COVID-19 und die Methoden der Seuchenbekämpfung sowie wirtschaftliche Not und Nöte und die tatsächlichen Missstände in unseren Gesellschaften wirken dabei zusätzlich als Brandbeschleuniger. Die Kombination ist hochexplosiv.

In jedem demokratischen Land (nicht in Diktaturen) finden sich mittlerweile QAnon-Ableger, die mit den entsprechenden landesspezifischen Eigenheiten und Themen Anhänger sammeln. Bei uns wurde Antisemitisches mit COVID-Diktatur-­Parolen auf Facebook-Seiten wie „Lëtzebuerg QAnon“ (nach Intervention mittlerweile gelöscht), später auf „Lëtzebuerg Q-ue“ (ebenfalls mittlerweile gelöscht) gepostet. Das RIAL (Recherche et information sur l’antisémitisme au Luxembourg) hat dazu bereits viele konkrete Beispiele gesammelt.

Das Erfolgsrezept von „Q“ wurde psychologisch clever ausgetüftelt. Die Anonymität von QAnon und die Aura des geheimnisvollen Insiders, eines Whistle­blowers aus dem Zentrum der Macht (USA), sind von zentraler Bedeutung für seine Anziehungskraft und befördern die Phantasien. Zu wissen, wer es ist, würde den „Zauber“ zerstören.

Wie funktioniert QAnon?

QAnons Einfallstor in den USA war der Kanal 4chan. Dort dürften sich die wenigsten von uns schon mal aufgehalten haben. Auf diesem imageboard kann der Nutzer durch konsequente Anonymisierung in absoluter Freiheit jeden noch so abstrusen Inhalt posten, Memes freisetzen, Lauffeuer lostreten. Auch später in den Breitband-Foren konnte niemand herausfinden, um wen es sich bei diesem Akteur handelt. Die großen Internetgiganten können ihre Nutzer, ob angemeldet oder nicht, punktgenau ausspionieren; personalisierte Werbung, Personen- und Datentracking, Datenklau und GPS funktionieren perfekt und zwar überall auf der Welt. Aber QAnon ist nicht zu identifizieren. Es macht sich einen Spaß daraus – und streut seine unheilbringenden Botschaften wie eine Krebszelle aus. Nicht im Klartext, das wäre zu einfach. Es spielt mit dem Mysteriösen, der Sehnsucht der Menschen angesichts chaotischer Entwicklungen und zunehmendem Kontrollverlust das „Dahinter“ zu verstehen. So spuckt es in unregelmäßigen Takten verworrene Rätsel aus. Es jagt die Menschen zur „Recherche“ durchs Internet, dank der allseits zu Diensten stehenden Algorithmen finden diese Menschen dann auch, was sie „suchen“, was QAnon möchte, das sie finden.

Das Suchen und Finden, das so eroberte Wissen, profund oder abstrus, verschafft Befriedigung und Entlastung, man fühlt sich nicht mehr allein. Es bindet Aufmerksamkeit und Energie der herumgeisternden Menschen, die sich angesichts der himmelschreienden Ungerechtigkeiten und auftürmenden Probleme und Krisen dieser Welt ernsthaft aufregen.

Die Tatsache, dass viele Probleme, die QAnon ins Extreme überzeichnet, durchaus existieren, (Kinderpornografie, Menschenhandel) macht die Menschen nervös und empfänglich für seine Propaganda. Es trifft nicht auf grundsätzlich böse Menschen. Viele der Aktivisten wollen die Welt zum Besseren hin verändern, können es aber nicht, bekommen keine ausreichenden Antworten und Taten der Staatsdiener und Politiker, fühlen sich zunehmend kontrolliert, ferngesteuert und ohnmächtig in der immer engmaschiger organisierten, digitalisierten Alltagswelt, verspüren wachsendes Entsetzen angesichts der prosperierenden Gewalt um sie herum. Sie sehnen sich nach Freiräumen und Aufklärung der für sie und nahezu alle vernünftigen Menschen unerklärlichen, unabänderlichen Vorgänge. Wenn keine belastbaren Fakten und seriösen Erklärungen und Handlungsschemata geliefert werden, dann neigt der Mensch dazu, an „Etwas“ zu glauben und sich wie ein Ertrinkender daran zu klammern. Und sei es noch so abstrus in den Augen der „normalen“ Menschen, die sich Verschwörungstheorien gegenüber für unempfänglich halten. Aber QAnon spielt mit den Menschen, die bereits den unterschiedlichsten Verschwörungstheorien anhängen, und sammelt sie ein. Und da unsere Welt so komplex geworden ist, so technisiert und für viele äußerst undurchsichtig, rennt er offene Türen ein. Einfachstes Mittel bei der Kanalisierung diffuser Wut: die Umlenkung auf einen Sündenbock.

Der ewige Sündenbock

QAnon lenkt die Suche nach den „Schuldigen“ auf den historisch erprobten Sündenbock: die Juden. Altertümliche und mittelalterliche Mythen werden aktiviert. Man scheut sich nicht, die Nazisymbolik und die Grauen des Holocaust auszuschlachten und für sich zu instrumentalisieren. Und da kommt Abstruses dabei heraus. Impfgegner benutzen den Davidstern, um sich als dem Tode geweihte Opfer zu stilisieren. Das Nicht-Tragen der Corona-Abwehr-Masken wird als Akt des zivilen Ungehorsams gegen staatlichen Gesundheits-Totalitarismus aufgewertet. Das Verbot, in der Zeit des Nationalsozialismus für Juden in arischen Geschäften einzukaufen, wird gleichgesetzt mit dem Verbot, ohne Maske ein Geschäft nicht betreten zu dürfen. Diese Gleichsetzung raubt einem den Atem, diente das eine doch der Vernichtung allen jüdischen Lebens und das andere dem Schutz des Lebens aller. Auch das alte Stereotyp vom gierigen, reichen, nach Weltherrschaft strebenden Juden, der die Finanzwelt und die Politik kontrolliert, wurde reaktiviert; man tuschelt längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand, man spricht es wieder aus, und es entfaltet seine zerstörerische Kraft wie eh und je.

Weil Gesetze Antisemitismus im Klartext verbieten, spricht man jetzt in Synonymen – mit Rothschild und Rockefeller meint man „die Juden“; man zeichnet Karikaturen von satanischen Ritualen, wobei Satan als verzerrter Jude stilisiert wird; aufgerufen werden die Stilmittel antisemitischer, religiöser Bilddarstellungen aus dem Mittelalter und dem Nationalsozialismus. Man spricht vom deep state und geheimnisvollen Hintermännern und verweist auf die jüdische Weltverschwörung. Einen Faktencheck überlebt das alles nicht. Aber wie soll man diesen Realitätsverzerrungen und -verleugnungen begegnen?

Unsere emotionalen, rationalen und institutionellen Reaktionen und Präventivmaßnahmen reichen nicht aus. Wir tun nicht genug! Die historischen Urheber für diesen tief im Unterbewusstsein verankerten Antisemitismus, die katholische und protestantische Kirche, haben sich nie aufraffen können, die erforderlichen drastischen Aufklärungs- und Gegenmaßnahmen zu ergreifen; zu sehr definierte sich die Entstehung des Christentums gegen das Judentum. Die heutigen Versöhnungsgesten sind für das allgemeine Publikum zu schwach, auch werden viele nicht mehr erreicht, weil sie keiner Kirche mehr angehören. Und der extreme Islamismus hat den Staffelstab des existenzbedrohenden Judenhasses aufgegriffen und wütet schon lange global.

Die Demokratie ist zu träge, zu tolerant, zu unbestimmt in ihren Reaktionen. Wir kämpfen zu wenig um jeden Einzelnen, seine inneren Werte und Haltungen, seine emotionale Stabilität und seine geistige Entwicklung. Die jungen Demokratien haben zu viele Kompromisse gemacht, mit Nazis, Massenmördern, Stasi-Leuten, islamistischen Hasspredigern, Despoten und Diktatoren, mit Mittätern, Mitwissern und Wegguckern bei himmelschreienden Untaten, im Kleinen wie im Großen. Und das bezieht sich nicht allein auf Verbrechen gegen Juden.

QAnon ist nicht das Böse, das irgendwo in einem fernen Land sein Unwesen treibt. QAnon ist die Antwort unserer Zeit auf das Böse, das wir in all den zurückliegenden Jahrhunderten niemals konsequent bekämpft haben. Vielleicht kann man das auch gar nicht abschließen. Denn der Mensch als dreibestimmtes Wesen mit Körper, Geist und Seele, ausgestattet mit einem freien Willen und entscheidungsfähig, benötigt diesen Gegensatz von Gut und Böse, um sich zu definieren. Mehr noch, wir müssen uns bekennen und uns positionieren. Das antisemitische Element, das QAnon unter anderem wieder heraufbeschwört, ist einmal mehr Aufforderung an alle Menschen, jüdisch oder nicht, aufzubegehren und sich verantwortlich zu fühlen.

QAnon ist der gefährliche Ungeist, der umtreibt, aufhetzt und enthemmt. Wir könnten uns mit gutem Gefühl darüber empören, selbstgerecht herumstolzieren und uns angewidert abwenden. Der kritische Blick auf die Fehler der Vergangenheit, das Versagen unserer Demokratien aber könnte helfen, dem Ungeist das Wasser abzugraben und dieses rassistische und zerstörerische Gedankengut auszutrocknen.

Fehler der Vergangenheit

Manch einer findet den Pizzagate-Mythos, mit dem der QAnon-Spuk begann, einfach nur irre, zu verrückt, um darauf reinzufallen. Der Plot lautet: Im Keller von Pizzerien festgehaltene Kinder werden sexuell missbraucht – und Hillary Clinton verdient daran. Eine absurde und üble Verleumdung. Aber in den USA und Europa verschwinden immer wieder Menschen unter ungeklärten Umständen. In Belgien gab es vor Jahren das Ehepaar Dutroux und eben einen solchen Keller. Es gab jahrzehntelang den sexuellen Missbrauch von Knaben und Mädchen durch katholische Priester, und die Kirche entzog dieses Unrecht systematisch der Öffentlichkeit und die Täter der weltlichen Gerichtsbarkeit; viele durften trotz Anzeige ihrer ungeheuerlichen Taten weiterarbeiten. Die Opfer wurden isoliert, geächtet, allein gelassen, ihr Leiden negiert. Die Kirche tut sich bis heute schwer damit. In den Puffs dieser Welt leben zahlreiche unter unsäglichen Bedingungen festgehaltene junge Frauen und Männer, noch Kinder, um die sexuellen Bedürfnisse anderer zu stillen; die Politik erschöpft sich an Gesetzen für legalisierte Sexarbeit. Die Kinder-Pornografie boomt, der Missbrauch von Kindern wird gefilmt und zur Tauschware; wir kommen nicht dagegen an. Internationaler Menschenhandel ist Gegenstand vieler Unterhaltungskrimis. Organhandel ist eingepreistes Element unserer medizinischen Heilungsverfahren, wer kann, bezahlt sein neues Organ. Wer nicht anders kann, verkauft sein altes. Frauen tragen gegen Bezahlung Embryos kinderloser Paare aus, viele dieser menschlichen Brutkästen kommen aus äußerst prekären Verhältnissen; die Freiwilligkeit ihrer Leistung muss in Frage gestellt werden. Milliardenschwere Betrugs-, Drogen- und Waffengeschäfte laufen rund um den Globus, den Fahndern immer eine Nasenlänge voraus.

Unsere Gesellschaften und Lebensformen lassen die Existenz derartiger krimineller Exzesse zu. Es sind keine Einzelfälle. Unsere Justizbehörden bekommen das nicht in den Griff. Die visuelle Freizeitindustrie arbeitet sich in hunderten von erfolgreichen, in Dauerschleife laufenden Filmen und Serien an diesen Themen ab. Auch Dokumentationen mit hohem Wahrheitsgehalt gibt es zuhauf. Menschen sind empathisch und leiden unter diesem emotional belastenden Dauerbeschuss; sie reagieren dann im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Menschen, auf der sinnstiftenden Suche nach sich selbst, ihren Religionen entfremdet oder fanatisiert, zum Teil verloren im Zeitalter der globalisierten Menschen-, Waren- und Kapitalströme, greifen nach diesem Q, einem ringförmigen Gebilde und seinem Schwänzchen, nach diesem Greifring, der zum Schlagring geworden ist.

Ein Nährboden für neue Allianzen

QAnon ist kein Zufallsprodukt. QAnon, bzw. sein Erfolg, sein krakenartiges Ausbreiten, das Vereinen unterschiedlichster emotionalisierter kampfbereiter Truppen aus normalerweise sich unversöhnlich, diametral gegenüberstehenden Lagern, sind das Ergebnis einer langen Kette von Verleugnungen, Verleumdungen, Verdrängungen, Untätigkeiten, Verharmlosungen und Nebenbeschäftigungen. Das Wesentliche, das Existenzielle, was unsere demokratischen Gesellschaften im Kern zusammenhalten sollte, wurde im Eifer der Wirtschaftsgefechte längst verschüttet.

QAnon hat die Bühne in einem Moment betreten, in dem sich auf dem Boden, auf dem es wuchert, zu viel Mist angesammelt hat. Der Stress, der mit der Volldigitalisierung unserer Welt einhergeht, strapaziert unser Rechts- und Selbstverständnis. Wirtschaftskriege, Flüchtlingsströme, Umwelt- und Klima­krise, Terroranschläge aus dem Hinterhalt, das Wegbrechen alter Gewissheiten und vor allem die ungeheure Geschwindigkeit, mit der eine Horrormeldung die nächste ablöst und keine Befriedung in Sicht ist, sind der Nährboden für das Erlösung versprechende Q. Die alles überschattende COVID-Krise mit den erzwungenen Isolierungen wühlt die Menschen nun seit beinahe einem Jahr zusätzlich auf und verengt ihre Blickwinkel.

Und dann passiert, was seit Jahrhunderten immer passiert. Der Antisemitismus blüht. Dass die wirren Thesen schon tausend Mal widerlegt wurden, interessiert die wenigsten der Q-Anhänger. Der Antisemitismus ist das Bindeglied, das überbordenden Hass bündeln kann. Dieser Hass nährt sich aus den Zutaten der Fiktion der vom Weltbeherrschungsplot besessenen Juden, die ihrerseits jedoch zu jeder Zeit in höchster Lebensgefahr schweben. Dies geschieht wider alle Vernunft, wider alle Logik, wider alle Mathematik, wider dem von Weltreligionsmachern in Milliarden von Menschen eingepflanzten Gedanken der universellen Liebe zu allen Geschöpfen, dem Menschen und der Schöpfung selbst. Es entbehrt jeder realen Grundlage – und es existiert. QAnon hat die Lunte nun auch in der westlichen Welt wieder angezündet und es hat die Kraft, unsere Demokratien zu Fall zu bringen.

Es spottet jeder Beschreibung und muss trotzdem beschrieben werden. Dass die Menschen, Behörden, Institutionen, Bildungsträger und Religionsvertreter müde werden, sich mit dieser Systematik konsequent und auf allen erforderlichen Ebenen in der verlangten mühevollen Detailarbeit zu beschäftigen, ist verständlich, aber nicht akzeptabel. Wer Nazis ungeschoren davonkommen lässt, weil ein neuer Feind am Horizont auftaucht; wer Stasi-Mitarbeiter bedingungslos integriert und deren Opfer mitleidslos zur Seite schiebt; wer Geschäfte mit menschenverachtenden Diktatoren macht; wer achselzuckend Mobbing, Stalking, Hass und Hetze hinnimmt und die demokratischen Grundrechte all seiner Bürger nicht standhaft verteidigt, der leistet seinen beachtlichen Beitrag, dass Bewegungen wie QAnon derartig folgenreich agieren können. Das zuzugeben, wäre ein Anfang, dem weitere mühsame Erkenntnisse folgen könnten und müssten, damit wir endlich Lösungen für die großen Probleme und Herausforderungen unseres Jahrhunderts finden können.

Zum Weiterlesen:

Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (www.jfda.de) hat eine informative Broschüre zum Download bereitgestellt: https://tinyurl.com/y3klndjl

Auf www.cbsnews.com ist dieser Beitrag empfehlenswert: https://tinyurl.com/yye7a7a7

(letzter Aufruf der Internetseiten: 26. November 2020)

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