Die Digitalisierung des Arbeitsmarktes und der Bildung
Jonk Demokraten Lëtzebuerg (JDL)
Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sieht sich zunehmend mit Digitalisierungstendenzen konfrontiert, von denen das Wirtschafts-, Sozial-, Arbeits- und Privatleben nicht verschont bleibt. Besonders großen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Berufswelt. Einige der bestehenden Berufsformen könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Auch wenn Ängste, die durch diese Veränderungen bei vielen Beschäftigten entstehen, durchaus nachvollziehbar sind, kann die Digitalisierung auch positiv betrachtet werden. Experten gehen davon aus, dass dort, wo verschiedene Berufsformen wegfallen könnten, neue Berufe entstehen werden.
Um Luxemburg optimal auf die bevorstehenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt vorzubereiten, muss die Politik schon heute die nötigen Weichen stellen und konkrete Maßnahmen umsetzen.
Ein Ministerium für die Digitalisierung
Die Jungen Demokraten sind der Meinung, dass das Einführen eines Digitalministeriums unumgänglich ist. Zu den Zielen dieses Ministeriums sollte das Schaffen einer legalen Basis betreffend der Digitalisierung gehören. In Zeiten zunehmender Transparenz muss der Datenschutz einen noch höheren Stellenwert bekommen, um den Schutz der Privatsphäre eines jeden Einzelnen optimal zu gewährleisten. Auch sollte dieses Ministerium in Zusammenarbeit mit den verschiedenen staatlichen Institutionen unnötige bürokratische Hürden ab- und das e-Government ausbauen.
Flexible Arbeitszeitmodelle…
Die Digitalisierung verdrängt zunehmend das klassische Arbeitszeitmodell „nine to five“ aus unserer Gesellschaft. Die Arbeitszeiten werden flexibler und vielfältiger. Die Arbeitgeber fordern von ihren Mitarbeitern zunehmend Flexibilität; die Arbeitnehmer wünschen sich ihrerseits eine bessere Work-Life Balance. Die Jungen Demokraten wollen, dass sich der Arbeitsmarkt dieser Entwicklung anpasst und fordern die zukünftige Regierung auf, sogenannte „Lebensarbeitszeitkonten“ einzuführen. Sinn dieser „Lebensarbeitszeitkonten“ ist es, Überstunden und Urlaubstage flexibler sammeln und sie zu einem beliebigen Zeitpunkt einlösen zu können. Dafür soll ein klarer gesetzlicher Rahmen geschaffen werden und das Projekt mit zusätzlichen staatlichen Geldern gefördert werden. Das „Lebensarbeitszeitkonto“ kann dann vom Arbeitnehmer dazu genutzt werden, um beispielsweise Kinder über einen längeren Zeitraum zuhause zu betreuen oder um andere Projekte umzusetzen, die Zeit benötigen.
… und eine Schule, die auf die Zukunft vorbereitet
Damit Luxemburg auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und weiterhin eine Vorreiterrolle in Europa übernehmen kann, ist es wichtig, dass schon heute die nötigen Schritte eingeleitet werden. Dies kann Luxemburg allerdings nur gelingen, wenn das Bildungsangebot von heute noch stärker den digitalen Forderungen von morgen gerecht wird. Nur so können die Kinder und Jugendlichen, die heute zur Schule gehen, die Möglichkeit bekommen, sich optimal auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu verwirklichen. Unabhängig von ihrem späteren Berufswunsch wird der Umgang mit den neuen Technologien und digitalen Medien für sie immer wichtiger werden.
Aus Sicht der Jungen Demokraten wäre es mutwillig und unverantwortlich, die jungen Generationen von heute nicht auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten.
Auch wenn es heute schon sogenannte „I-Sektionen“ gibt und verschiedene Schulen verstärkt auf digitale Medien im Unterricht zurückgreifen, sind diese Schulen eher selten. Ich denke, dass Kinder in allen Schulen des Landes möglichst früh lernen sollten, verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen und sie zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die Politik muss jedem Kind die gleichen digitalen Startchancen im Rahmen der Schule gewährleisten! Wenn Kinder und Jugendliche im Umgang mit digitalen Medien alleine gelassen werden, riskieren sie, die Gefahren, die durch eine steigende Transparenz und Vernetzung von persönlichen Daten entstehen, nicht zu erkennen.
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