Die von forum organisierte Veranstaltung am 16. Februar zum schwierigen Verhältnis von überkommener Erinnerung und Geschichtsschreibung war ein schöner Erfolg. Mehr als 100 Interessierte waren in die Carré Rotondes gekommen, um teilweise noch mit Zeitzeugen die Ereignisse von 1940-45 zu diskutieren. Über weite Strecken stand der Artuso-Bericht im Zentrum der Diskussion, der die Zusammenarbeit der Verwaltungskommission mit den deutschen Besatzern aufgearbeitet hatte. Auch eine eventuelle Entschuldigung des Premierministers gegenüber der jüdischen Gemeinschaft wurde kontrovers diskutiert. Die Debatte war so intensiv, dass die zweieinhalb Stunden wie im Fluge vorbei gingen, die Teilnehmer auf dem Podium riskierten dabei teilweise Kopf und Kragen mit ihren Aussagen, öffneten dadurch aber auch die Diskussion und waren bereit, sich auf konträre Argumente und die Einwürfe des Publikums einzulassen. Wer diesen wirklich bemerkenswerten Abend verpasst hat, findet die Audio-Datei auf www.forum.lu.
Neben dem Heft haben sich die public forum-Veranstaltungen mittlerweile als zweites Standbein der forum-Aktivitäten etablieren können. Seit etwa 5 Jahren finden sie alle zwei, drei Monate im Carré Rotondes in Hollerich statt und zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass kein großer Unterschied zwischen Podium und Publikum gemacht wird. Die Gespräche sind anregend und bieten einen öffentlichen und offenen Raum für politische Debatte. Unser nächster Termin ist für den 23. März angesagt und ist der anstehenden Luxemburger Präsidentschaft im EU-Ministerrat gewidmet. Die Ankündigung finden Sie auf der letzten Seite des Heftes.
Das dritte Standbein der forum-Aktivitäten, unser Internetangebot, ist selbst uns mittlerweile etwas zu unauffällig geworden und wir wollen es ausbauen. Seit einigen Monaten arbeiten wir an seiner Aktualisierung. Neben dem sehr wertvollen Archiv, das sich schon heute unter Studenten, Wissenschaftlern und Journalisten einer großen Beliebtheit erfreut, sollen weitere Angebote hinzukommen, die dem Wandel in der Mediennutzung entgegenkommen.
Beim Zeitungslesen sind wir dieser Tage über eine Einschätzung des eher links-bürgerlichen LSAP-Politikers Ben Fayot gefallen, der die Zeitschrift forum in einem Beitrag im links-strukturkonservativen Tageblatt als „eher links“ bezeichnet. Eher links von was? eher links als rechts? und wieso „eher“? fragen wir uns jetzt natürlich.
Es grüßt Sie herzlich,
Ihre forum-Redaktion
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