Sie werden es auf Anhieb erkennen: Da ist was neu im November. Schon unser Schriftzug auf dem grandiosen Cover von Ruth Lorang sieht anders aus als sonst. Allen, die nun befürchten, forum sei in Zukunft keine „Zeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur“ mehr, sei gesagt: Doch, forum bleibt forum. Aber ein neues Projekt ersetzt in diesem Monat das klassische Themen-Dossier. Deshalb haben wir unseren traditionellen Untertitel auf dem Cover ersetzt durch das Wort „story“.
Denn das ist es, was Sie in dieser Ausgabe finden: Die erste forum_story. Die Grundidee hinter forum_story ist einfach zu beschreiben. Während einer Redaktionssitzung hat ein Mitglied diese einmal voller Wut, Überzeugung und Verve auf den Punkt gebracht: „Du kannst die Welt nicht mit einem TikTok-Video erklären, nur mit einem Longread“. In diesem kleinen, aber feinen Satz steckt schon sehr viel von dem, was eine forum_story ausmacht.
forum_story ist ein Longread und will der „Beschleunigung der Welt“ etwas entgegensetzen. Und zwar sowohl für die, die sie schreiben, als auch für die, die sie lesen. Für eine forum_story braucht man Zeit. Rebecca Baden, Journalistin aus Luxemburg mit Wohnsitz in Berlin, hat sich die Zeit genommen, mehr als ein halbes Jahr den Spuren der Drogen in Luxemburg zu folgen. Sie hat mit Abhängigen und Sozialarbeiter*innen, einer Psychologin und einem Juristen und anderen so oder so Betroffenen gesprochen, um eine Geschichte zu schreiben, die wir Ihnen nun in diesem Heft als erste forum_story präsentieren. Wer von Ihnen in Weiswampach wohnt, aber in Esch-sur-Alzette arbeitet, kann diesen Longread zum Beispiel auf dem Weg ins Büro lesen. Alle anderen mögen es sich dabei auf dem Sofa bequem machen.
forum_story ist aber noch mehr als eine lange und gut recherchierte Geschichte. forum_story bietet auch digitalen Mehrwert. Auf unserer Internetseite finden Sie zu dieser Story Zusatzmaterial, das ein Heft nicht abbilden kann: etwa ein Video-Interview mit Claudia Allar, der Leiterin des Drogenhilfezentrums Abrigado. Es war uns aber dennoch wichtig, jede Story auch als Print-Produkt zu veröffentlichen. Denn ein Heft sendet Ihnen keine nervigen Push-Nachrichten. Entscheiden Sie also selbst, ob Sie die Story lieber als Heft oder auf unserer Internetseite lesen.
forum_story ist ein Longread und will der „Beschleunigung der Welt“ etwas entgegensetzen.
Meinungen interessieren uns in einer forum_story übrigens weniger. Dafür gibt es die sozialen Medien. Die sind voll von Meinungen. forum_story soll ein Gegengewicht dazu bilden: Hier werden Realitäten erfasst, die Meinung können Sie sich selbst bilden. Unsere Longreads sollen beschreiben: beschreiben, was ist und was sein könnte. Das ist Sinn und Zweck einer forum_story. Die Leitung dieses neuen und in Zukunft wiederkehrenden Projektes obliegt Françoise Stoll, die seit nunmehr über einem Jahr bei forum tätig ist und die das ganze Projekt mit Leidenschaft, Freude und Enthusiasmus vorangetrieben hat. Dafür dankt ihr das gesamte forum-Team!
Das Heft ist diesmal übrigens wieder etwas dicker geworden, was manchen Leser*innen gefällt, anderen nicht. Wir denken aber, dass das in Ordnung ist für die Einführung eines neuen Projektes wie forum_story. Aus Platzgründen müssen wir in diesem Monat leider auf zwei Rubriken verzichten, die vielen von ihnen ans Herz gewachsen sind: Betroffen sind „Meet the Researcher“ und das Strandgut. Aber, keine Bange, im Januar kommen beide zurück. Dann wird es übrigens auch wieder ein klassisches forum-Dossier geben, und zwar zum Thema Superwahljahr. Dieses kündigt sich ja bereits an, und die Tatsache, dass erstmals in der Geschichte unseres Landes innerhalb kürzester Zeit zuerst die Kommunal- und dann die Chamberwahlen stattfinden, hat uns dermaßen aufgewühlt, dass wir Sie, liebe Leser*innen, an unserer Aufregung teilhaben lassen wollen. Im nächsten Jahr wird es übrigens auch die zweite forum_story geben. Wann sie erscheint und welche Dossiers Sie in den anderen Monaten des neuen Jahres erwarten dürfen, kommunizieren wir noch vor Weihnachten an gewohnter Stelle auf unserer Internetseite: unter „Mitarbeit / Dossiers 2023“.
Und als ob das nicht schon genug der frohen Nachrichten wäre, sei an dieser Stelle auch noch erwähnt, dass wir uns dank der großzügigen Unterstützung der Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte eigenes Video-Equipment kaufen konnten. Die Veranstaltungen im ersten Halbjahr haben wir noch von unseren Freund*innen vom Uelzecht-Kanal filmen lassen. Nun aber sind wir in der Lage, unsere public forum-Events eigenständig zu filmen und ab der nächsten Ausgabe auch zu streamen. Hiermit geht ein großer Dank an die Œuvre für die Zuwendung von über 7.000 Euro. Unser letztes public forum, das am 25. Oktober nach dem Screening von Tom Aleschs neuem Film Vu Buedem, Bauzen a Biobaueren zum Thema Biolandwirtschaft im Ciné Utopia stattgefunden hat, sowie eine Diskussion zwischen Paul M. Zulehner und Jean-Marie Weber, moderiert von Michel Pauly, über den synodalen Prozess der katholische Kirche können Sie schon bald auf unserer Internetseite nachsehen.
Und nun wünschen wir Ihnen allen noch einen schönen Herbst, frohe Weihnachten sowie einen sicheren und guten Rutsch ins neue Jahr. Energiesparwitze ersparen wir Ihnen an dieser Stelle.
Ahoi!
Ihr Henning Marmulla
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