Liebe Freund*innen!
Der Februar hält viele Überraschungen für uns bereit. Nancy Braun wird, so glauben Optimist*innen, in klaren Worten berichten, wie es weitergeht mit den Vorbereitungen zu Esch2022, der Bericht von Jean Reitz und Nadine Geissler über die Geheimdienst-Archive wird vorgestellt, und angeblich wird auch der Gesetzesentwurf zur Reform der Pressehilfe vorgelegt. Jürgen Stoldt möchte die Verantwortlichen auf der Zielgeraden unterstützen und stellt ihnen 10 Gebote für diese Reform an die Seite (Seite 9). Aber das ist nicht alles, worauf sich im laufenden Jahr die journalistischen Augen in Eigensache richten werden: Auch die redaktionelle Unabhängigkeit wird uns weiter beschäftigen.
Zu diesem Thema hatte forum am 27. Januar Vertreter*innen der Medienszene und alle Interessierten zu einem public forum in die Rotondes geladen. Zu den erstaunlichsten Ergebnissen des Abends, der merkwürdig zahm verlief (was vielleicht darauf hinweist, dass wir uns in Luxemburg in dieser Sache erst am Anfang einer Debatte befinden), gehörte, dass die gesetzlich vorgesehenen lignes éditoriales der Medienhäuser der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Zu den Prinzipien, wie Direktionen und Herausgeber*innen auf der einen und Redaktionen auf der anderen Seite ihr Verhältnis regeln, verwies die Präsidentin des Presserats, Ines Kurschat, u.a. auf Beispiele aus der deutschen und französischen Medienlandschaft, wo klare Regeln zu diesem Thema entwickelt und schriftlich festgehalten sind. So etwas fehle in Luxemburg komplett. Ein weiteres Defizit, das unbedingt behoben gehöre, sei eine klare und gesetzlich verbindliche Aufgabenbeschreibung dessen, was ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk leisten müsse, bemerkte Pia Oppel, stellvertretende Chefredakteurin von Radio 100,7. Sie wies darauf hin, dass das réglement grand-ducal, das es dazu für 100,7 gebe, nicht ausreiche, da es jederzeit im Regierungsrat verändert oder abgeschafft werden könne. forum wird das Thema in den kommenden Monaten weiterverfolgen. Alle, die den Abend verpasst haben, können einen Audio-Mitschnitt auf unserer Internetseite nachhören.
***
Im dritten Teil bieten wir Ihnen in diesem Monat einen Schwerpunkt zum Thema Kulturpolitik. Das im Dezember abgedruckte Interview mit Kulturministerin Sam Tanson hat eine Reaktion von Richtung22 nach sich gezogen. Fabio Spirinelli liefert einen historischen Querschnitt über 75 Jahre luxemburgische Kulturpolitik, und Raymond Weber bietet einen Grundlagentext zum Thema démocratie culturelle, der in ein Plädoyer für eine ambitionierte und umfassende Kulturpolitik mündet. Und wer sich momentan in einer Umorientierungsphase befindet, den Job wechseln will oder sein Leben in Frage stellt, der möge einen Blick in unser Dossier werfen, das sich der beruflichen Orientierung widmet. Vielleicht finden Sie dort für Ihren eigenen Lebensweg Antworten zu einem glücklichen Aus-, Auf- oder Umsteigen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen, verlängerten Februar.
Ihr forum-Team
Als partizipative Debattenzeitschrift und Diskussionsplattform, treten wir für den freien Zugang zu unseren Veröffentlichungen ein, sind jedoch als Verein ohne Gewinnzweck (ASBL) auf Unterstützung angewiesen.
Sie können uns auf direktem Wege eine kleine Spende über folgenden Code zukommen lassen, für größere Unterstützung, schauen Sie doch gerne in der passenden Rubrik vorbei. Wir freuen uns über Ihre Spende!
