Mit den sozialen Medien ist es wie mit dem Rauchen: Man kennt die Nebenwirkungen, will aber selten davonlassen. Spätestens seit den Aussagen von Frances Haugen, die als Whistle-Blowerin nur bestätigt hat, was viele ahnten, dass nämlich Facebooks Geschäftsmodell auf Hass erzeugenden Beiträgen basiert, ist es Gewissheit: Zuckerbergs Company tötet Demokratien. Es geht uns wie einst Einstein: Eine Idee, die der Menschheit zugutekommen sollte, wurde von Kriegstreibern in ihr Gegenteil verkehrt. Nun aber ist Zuckerberg kein Einstein, Meta jedoch, wie das Unternehmen aus Silicon Valley neuerdings heißt, durchaus eine Atombombe.

In nur 15 Jahren ist es Zuckerberg & Co. gelungen, sämtliche Grundpfeiler gesicherten Wissens umzustoßen und eine postmoderne Paradies-Hölle zu erschaffen, in der jeder seiner eigenen Wahrheit anhängen kann. Begriffe werden ausgehöhlt, entleert und umgedeutet: So wie Trump irgendwann begann, den Begriff der Fake News an den seriösen Journalismus zurückzuschießen, so müssen sich heute Menschen, die etwa dem Interview mit einem Top-Virologen im Tageblatt vertrauen, sich von Schwurbler*innen anhören, sie lebten in einer Blase. Der Austausch der Argumente wurde pervertiert zum Austausch von Meinungen. Das Gut der Meinungsfreiheit ist verkommen zum Imperativ, dass Meinungen wichtiger seien als Evidenz. Symptomatisch steht dafür der Satz: „Das ist halt deine Meinung, ich habe eine andere!“

Dass der gesellschaftliche Dialog aber mehr als notwendig ist, liegt auf der Hand. Dafür bietet sich ein Debattenprojekt wie forum an, in dem wir Stimmen aus der Zivilgesellschaft zu verschiedenen Themen aus unterschiedlichen Perspektiven versammeln. Lügen veröffentlichen wir nicht: weder das Virus noch die Gefahr, die von ihm ausgeht, ließe sich bei uns leugnen. Indes bieten wir aber Positionen, die sich unterschiedlich mit gegebenen Realitäten auseinandersetzen, eine Plattform. Und so, wie wir im Dezember auf unserer Internetseite ein beherztes Plädoyer für eine Impfpflicht veröffentlicht haben, würden wir auch eine Gegenposition publizieren, wenn sie faktenbasiert und redlich argumentiert ist. 

Es geht uns um die Rückeroberung des öffentlichen Raums zu Zwecken der Debatte: bei unseren Veranstaltungen, im Heft und auf www.forum.lu. Den Kommentarmodus lassen wir dort ausgeschaltet; wir wollen Debatte, keine Beschimpfung. Stärker als bisher wollen wir aber Reaktionen auf Beiträge und Reaktionen auf Reaktionen bringen: Debatte eben. Einreichungen dieser Art nehmen wir mit offenen Armen über forum@pt.lu entgegen. 

Messen Sie uns an unseren Ansprüchen. Messen Sie uns daran, ob es uns gelingt, konkurrierende Deutungen zu den brennenden Themen unserer Zeit zu veröffentlichen. Messen Sie uns an dem Anspruch, dass wir weder einer Partei- noch einer ideologischen Linie folgen. Für forum zählt allein der Anspruch an Redlichkeit, das Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Regeln sowie die Überzeugung, dass der Streit um das bessere Argument uns als Gesellschaft nur vorwärtsbringen kann. forum ist die Lust am Streit, damit die Spaltung endet.

Als partizipative Debattenzeitschrift und Diskussionsplattform, treten wir für den freien Zugang zu unseren Veröffentlichungen ein, sind jedoch als Verein ohne Gewinnzweck (ASBL) auf Unterstützung angewiesen.

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