Les Cahiers luxembourgeois, 5e saison
Bienvenue aux Cahiers luxembourgeois « revisités ». Après un 1er numéro en 2016, voilà le 1er numéro de 2017, quel devraient suivre deux autres numéros dans le courant de l’année.
Après Nicolas Ries (1923-1940), Tony Jungblut (1946-1947), Raymond Mehlen (1948-1965) et Nic Weber (1988-2008), ce sont Ian De Toffoli, Marc Limpach et Elise Schmit, qui ont repris le flambeau de cette revue littéraire, artistique et culturelle qui va fêter bientôt le 100e anniversaire de sa création. „Das Unternehmen (der Cahiers luxembourgeois) ist darauf angelegt, (…) jenseits von Dogmen und Konventionen (…), den verwegensten Jungen unter den Luxemburgern eine Heimstätte zu schaffen, wofern sie etwas zu verkünden haben und zu verkünden wissen“ (Ping Pong/Frantz Clément, dans le Tageblatt du 2 octobre 1923).
Si les «jeunes téméraires» étaient encore quelque peu clairsemés dans le 1/2016 (Nora Wagener, Francis Kirps et Anita Gretsch/Claire Leydenbach), il n’en est plus de même dans le 1/2017, avec des contributions de Joe Blitgen, Samuel Hamen, Sandrine Hoeltgen, Tom Nisse/Rischette, Torpedo Munroe/Jeff Schinker et Sandra Sacchetti, à côté d’auteurs « confirmés », mais toujours « jeunes », comme Tullio Forgiarini, Georges Hausemer, Guy Helminger, Denis Scuto et Ben Fayot.
Il est évident que l’équilibre entre récits littéraires, poèmes, essais et articles scientifiques se cherche encore et que les réflexions culturelles tant sur le Luxembourg que sur l’Europe et le monde demandent à être développées. À signaler, cependant, dans ce numéro 1/2017 une contribution intéressante de Denis Scuto (même si c’est via un article de Marcel Engel, en 1972) sur l’Institut pour le Temps Présent (Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History) et une « réplique » que Ben Fayot fait à un article concernant « Europa – eine Idee und ihr Gegenteil » que Guy Helminger avait publié dans le 1/2016. De même, il convient de mettre en évidence les belles illustrations de Misch Feinen (dans le 1/2016) et de Fabrice Génot (dans le 1/2017).
Souhaitons « bonne chance » à ces Cahiers luxembourgeois, pour qu’ils (re)trouvent leur place à côté de Nos Cahiers, Galerie et autres Transkrit. www.cahiersluxembourgeois.lu
r.w.
Grundsätzliche Distanz zum Recht
Einführung in das luxemburgische Recht von João Nuno Pereira und Jochen Zenthöfer
“In Luxemburg gilt ausnahmslos die Herrschaft des Rechts”, statuieren João Nuno Pereira und Jochen Zenthöfer ganz unschuldig zu Beginn ihres gerade erschienen Bandes “Einführung in das luxemburgische Recht”– bevor sie in den folgenden Kapiteln eine Breitseite nach der anderen auf das luxemburgische Rechtssystem abfeuern: Mangel an juristischer Tradition, fehlendes Interesse in Politik und Gesellschaft, mangelnde Erfahrung in Rechtssachen, Konzentration auf einzelne (sehr pragmatische) Rechtsgebiete, mangel- und lückenhafte Gesetzgebung sowie unklare Verfassungsbestimmungen bis hin zu verworrenen Vorstellungen von französischer Grammatik und Orthographie und vieles, vieles mehr – die Summe der Rechtsprobleme, die aufgezählt werden, ist lang und beeindruckend.
Auf über 200 Seiten liefert das Buch eine rasante Zusammenfassung der institutionellen Schwächen und Eigenheiten des Großherzogtums: schwacher Staat und zu starke Kommunen, unkontrollierbare Ministerialbeamte („die teilweise eigene politische Agenden verfolgen“), nicht existierender Denkmalschutz, ein verunglücktes Referendum, die Judenverfolgung unter deutscher Besatzung, warum luxemburgische Juristen ohne Not einen Master über zwei Jahre belegen und viele andere nützliche und weniger nützliche Informationen mehr. Der Umstand, dass bis vor zehn Jahren Anwälte alle drei Landessprachen beherrschen mussten, wird erfrischend als „faktisches Berufsverbot“ bezeichnet, der Universitätsstandort Belval erscheint als „modern, aber steril“ und die „meisten Soparfis sind leere Hüllen“. Im Zusammenhang mit Luxleaks kann der Finanzminister schwarz auf weiß lesen, dass in diesem Land „(die) Steuerabsprachen zwischen Unternehmen und Regierung illegale Staatsbeihilfen dar(stellen)“. Und nebenbei erfahren wir, dass der Großherzog Gärtner (5) und Köche (3) hat, aber offenbar im Wald ohne Leibwächter unterwegs ist – Ergebenheitsgesten seien unüblich!
Bei all dem ist das Buch eine kundige, detailverliebte Einleitung ins luxemburgische Recht(-system) und dabei so kurzweilig zu lesen, dass man es an zwei Abenden durchgearbeitet hat. Was man dabei so ganz nebenbei lernt, ist unschätzbar – und verringert beim Leser auf effiziente Art und Weise genau jene „Distanz zum Recht“, die die Autoren in Luxemburg ausgemacht haben wollen. Ein gelungener Beitrag zur juristischen (und politischen) Weiterbildung!
JST
Pereira/Zenthöfer, Einführung in das luxemburgische Recht, Verlag C.H.Beck, 2017, 223 Seiten, rund 50 €,
Als partizipative Debattenzeitschrift und Diskussionsplattform, treten wir für den freien Zugang zu unseren Veröffentlichungen ein, sind jedoch als Verein ohne Gewinnzweck (ASBL) auf Unterstützung angewiesen.
Sie können uns auf direktem Wege eine kleine Spende über folgenden Code zukommen lassen, für größere Unterstützung, schauen Sie doch gerne in der passenden Rubrik vorbei. Wir freuen uns über Ihre Spende!
