Zu früh gefreut… Vor knapp einem Jahr hatte sich der Mensch, der hier unterzeichnet, in aller Form als verantwortlicher Herausgeber dieser Zeitschrift verabschiedet. Danach folgten einige Monate angenehmer Muße, die er dazu nutzte, einen Sammelband von forum-Texten herauszubringen und seine Bienen zu pflegen. Doch die Unbeständigkeit dieser Welt (und andere prosaische Gründe) haben den anvisierten publizistischen Ruhestand jäh unterbrochen: Zum Jahreswechsel stellte sich heraus, dass die Organisation des forum-Büros nicht nachhaltig genug angelegt war und das Schiffchen zu kentern drohte.

Ergebnis ist, dass ich hier die Fäden für eine Weile wieder zusammen halten muss – nicht ganz freiwillig vielleicht, aber auch nicht ganz unglücklich… forum ist zwar keine Messe wert, aber – und da werden Sie zustimmen – in Zeiten wie den heutigen ist die Existenz eines solchen Blattes unter keinen Umständen aufs Spiel zu setzen.

Mittlerweile ist unser Team, zu dem noch Ben Manet gehört, wieder vollständig. Mit Morgan Kuntzmann hat diesen Monat ein junger Luxemburger Historiker im Redaktionsbüro angefangen. Gemeinsam haben wir uns vorgenommen, die Zeitschrift für unsere Leser noch ein Stück aktueller und verdaulicher zu gestalten.

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Das Dossier der vorliegenden Ausgabe scheint eher technisch, aber lassen Sie sich nicht abschrecken. Das Filmgeschäft ist auch in Luxemburg eine faszinierende Welt, vielfältig und voller unerwarteter Aspekte. Auch wenn Sie kein Film-Narr sind, lesen Sie trotzdem ins Dossier hinein. Christoph Wagners Beschreibung seines beruflichen Werdegangs ist zum Beispiel ein Text, den jeder lesen bzw. seinen heranwachsenden Kindern zur Orientierung empfehlen sollte. Auch der Aufschwung der Motiondesign- und Animations-Branche ist es wert, zur Kenntnis genommen zu werden.

Außerhalb des Dossiers findet sich u.a. ein spannender Text des Neurobiologen Jean-Paul Hoffmann, der erläutert, was für eine mehrsprachige Erziehung im frühesten Alter spricht. Seine Darstellung liefert ein weiteres Argument gegen die Vorstellung, dass Kinder nur im Kreis der Familie gedeihen können.

Bitte lassen Sie sich dann aber nicht verwirren, dass ein weiterer Beitrag mit Jean-Paul Hoffmann unterzeichnet ist. Dabei handelt es sich um einen Text aus der Feder des Direktors von Radio 100,7, der seine Überlegungen zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit uns teilt. Auch Romain Kohn, den wir seit langem wieder einmal als Autor begrüßen dürfen, widmet sich dem wieder einmal sehr kontroversen Thema public service broadcasting. Wir sind gespannt, ob die neue Konvention zwischen dem Luxemburger Staat und RTL, die nach dem Willen des Staatsministeriums bis April in trockenen Tüchern sein soll, so einfach durchkommt. Denn zurzeit spricht wenig für eine privilegierte Beziehung zwischen dem Steuerzahler und dem Immobilienentwickler auf Kirchberg.

In der Hoffnung, dass Sie beim Lesen dieser forum-Ausgabe auf Ihre Kosten kommen,

grüßt Sie herzlich

Jürgen Stoldt

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