Liebe Leserin, lieber Leser
Sie haben sicherlich davon gehört, dass unser Finanzministerium auf 250 Millionen Euro Steuereinnahmen verzichten möchte, die Luxemburg nach Ansicht der Europäischen Kommission bei Amazon einfordern müsste. Die Steuerbehörde hatte gegenüber diesem Unternehmen 2003 zwar im Rahmen eines Steuer-Rulings ausdrücklich auf diese Einnahmen verzichtet, doch Recht gilt (und ein Rechtsbruch liegt vor), selbst wenn der Geschädigte sein Recht nicht in Anspruch nehmen möchte.
Vielleicht möchte unser Finanzministerium wirklich auf dieses Geld verzichten, um den GAFAs zu signalisieren, dass sie weiterhin in Luxemburg bestens aufgehoben sind – wir sind jedoch anderer Meinung! Wir rufen unsere Leser auf, unter dem Hashtag #iwantmymoneyback, gute Ideen zur Verwendung von 250 Millionen Euro einzureichen. Für uns z.B. wäre es die Gelegenheit, noch einmal darauf hinzuweisen, dass die sympathische Unterstützung dieser Zeitschrift durch das Kulturministerium seit 1995 nie an die Inflation angepasst, geschweige denn erhöht wurde. Während der Finanzminister also auf dieses Geld verzichten möchte, wären wir schon mit einem Zehntausendstel der Summe durchaus zufrieden!
Aber Geld ist nicht alles – auch für eine Publikation wie unsere nicht. Tatsächlich sind gute Mitarbeiter viel wichtiger! Und unsere Personalsituation war in den letzten Wochen derart angespannt, dass wir das Tagesgeschäft nicht mehr bewältigen konnten. Wir bitten vor diesem Hinter-
grund unsere Leser und Abonnenten zerknirscht um Verständnis, dass wir für Oktober und November hier eine Doppelnummer vorlegen. Mit Samra Cindrak ist aber jetzt Licht am Ende des Tunnels und eine erste Verstärkung für unser verwaistes Redaktionsbüro gewonnen. Als Literaturwissenschaftlerin und Germanistin wird sie insbesondere den kulturellen Teil der Zeitschrift entwickeln können.
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In dieser forum-Ausgabe bieten wir Ihnen nicht nur ein Meta-Dossier zur Schule, sondern auch im dritten Teil einen kleinen Schwerpunkt zur Stellung des Englischen in Luxemburg. In mehreren fundierten Beiträgen wird hier zum ersten Mal der Frage nachgegangen, wie sich die Sprachensituation in Luxemburg im Verhältnis zu dieser Weltsprache wandelt.
All jene, die wie Sébastien Louis (siehe seinen spannenden Beitrag auf Seite 10) der Meinung sind, dass Sport und Politik Berührungspunkte haben, bitten wir, den kommenden 28. November (18.30 Uhr in den Rotonden) vorzumerken. Im Rahmen eines public forum werden wir mit unserem Autor einen Blick auf das globale Phänomen der Ultras werfen, jener Organisationen, die weltweit die Fußballstadien dominieren und eine enorme politische und soziale Dynamik entfachen können. Details über diese Veranstaltung zu gegebener Zeit auf unserer Internetseite und im Newsletter.
In der Hoffnung, dass Sie in dieser Ausgabe genügend Lesestoff für einige gemütliche Abende finden, grüßt Sie herzlich
Ihre forum-Redaktion
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