Diese forum-Ausgabe steht noch einmal im Zeichen der Wahlen. Gleich fünf Beiträge widmen sich der politischen Zukunft (oder Vergangenheit) des Landes. Auch wer dem Wahlgeschäft keine wirklich weltbewegende (oder zumindest Luxemburg bewegende) Bedeutung zumessen möchte, kann doch einige inhaltliche Akzente setzen: Mindestlohn brutto gegen netto, Luxemburgisch digital oder auf Ortsschildern, Wohnungen in Miete oder in Emphytéose, Verkehrsstau elektrisch oder dreispurig… Wenn Sie diese Auswahl nicht zufrieden stellt, dann bedenken Sie, dass die Parlamentswahlen auch eine ästhetische Komponente haben: Die Menschen, denen Sie am 14. Oktober Ihre Stimme geben, werden während fünf langen Jahren den öffentlichen Raum bei Staatsbesuchen, Einweihungen und Nationalfeiertagen visuell in Beschlag nehmen!
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Das Dossier dieses Heftes ist eigentlich ein Klassiker. Die Beiträge unserer Autoren zum Thema Schule wollen Inspirationen geben, wie man Schule anders denken, anders leben und anders bauen kann. Der Auftrag verändert sich, neue Technologien und Lehrmethoden halten ihren Einzug, auch die Erwartungen der Gesellschaft an die Schule steigen, doch das Wesentliche im Dispositiv der öffentlichen Schule scheint immer noch unverrückbar. Und genauso wie die Institution Schule eine erstaunliche Beharrlichkeit aufweist, so sind auch die Kritikpunkte und Alternativen mittlerweile in die Jahre gekommen.
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In unserem letzten Heft war der Verdacht in den Raum gestellt worden, dass die derzeitige Regierung womöglich noch weniger für den Denkmalschutz getan hätte, als die vorherige(n). Diese Vermutung hat dann sogar das Kulturministerium überrascht, es hat noch einmal nachgerechnet und uns folgende aktuelle Zahlen zugesandt: Von der vorherigen Regierung wurden von Juni 2009 bis November 2013 insgesamt 232 Objekte unter nationalen Schutz gestellt. Von Dezember 2013 bis September 2018 wurden unter Blau/Rot/Grün dann 416 Objekte geschützt. Das Verhältnis liegt also bei nahezu 2:1 für Bettel gegen Modert. Schaut man sich die Liste jedoch genauer an, sieht man, dass z.B. eine Häuserzeile in Beggen, die ensembleartigen Charakter hat, als 14 Objekte gezählt wird. Zudem sind jetzt viele archäologische Stätten hinzugekommen, die erst seit neuestem auf der Liste des Denkmalamtes erscheinen. Und ohne ein modernes Denkmalschutzgesetz (das auch diese Regierung nicht hinbekommen hat) können diese Zahlen nicht zufrieden stellen. Zu viele wertvolle Objekte sind noch völlig ungeschützt.
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Ende September hat Yannick Lambert, der seit einem knappen Jahr zum forum-Redaktionsteam gehört hatte, uns Richtung Gaspericher Wiesen verlassen. Er wird dort die sehr schöne Gelegenheit haben, seine eigentlich englischsprachigen Redaktionskompetenzen im Rahmen der Onlinezeitung Luxembourg Times weiterzuentwickeln. Wir freuen uns sehr für ihn und danken ihm für eine zwar zu kurze, aber ausgesprochen angenehme Zusammenarbeit!
In der Hoffnung, dass Sie auch in dieser Ausgabe interessante Lektüre und womöglich neue Einsichten finden, grüßt Sie herzlich
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