Liebe Freunde,
„schon wieder Wahlen“ seufzen jene, die sich daran erinnern können, dass man früher nur alle vier, fünf Jahre zu seiner staatsbürgerlichen Wahlpflicht herangezogen wurde. Mit der Trennung von National- und Europawahlen durch die verunglückte Parlamentsauflösung im Sommer 2013 und mit den anschließenden Chamber-Wahlen vom 18. Oktober 2013 traten die Europawahlen 2014 zum ersten Mal aus dem Schatten ihrer großen Schwester. Nach den Kommunalwahlen 2017 und den Nationalwahlen 2018 folgen jetzt also am 26. Mai wieder Wahlen, diesmal zum Europäischen Parlament. Sie werden spannend, denn die Ergebnisse sind völlig offen – auf die Wähler und die Vorhersagen ist kein Verlass mehr. Sie haben aber auch eine ungewohnte Brisanz, weil die Bürger Europas (weniger Luxemburgs) den Eindruck gewonnen haben, dass es tatsächlich um etwas Wichtiges geht und der Stimmzettel einen Unterschied machen könnte. Und durchaus: Die Zusammensetzung des kommenden Europäischen Parlamentes wird mit darüber entscheiden, wie der instabil gewordene Staatenbund sich in Zukunft aufstellt.
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Uns ist dieses Ereignis ein Sonderheft wert, das diesmal ganz ohne ersten Teil auskommt und gleich mit dem Dossier beginnt. Wer glaubt, mit Europa nun wirklich nichts mehr anfangen zu können, den möchten wir beruhigen: Das Thema wird hier alles andere als systematisch, lexikalisch oder pädagogisch angegangen, sondern wir bieten einfach – in aller Bescheidenheit – ein paar erhellende Beiträge. Den Autoren danken wir von hier aus herzlich für ihren Einsatz!
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Die Wahlen zum EP waren forum aber auch eine Veranstaltungsreihe wert, in der den Parteien Gelegenheit gegeben wurde, ihre europapolitischen Visionen jeweils mit einem ausländischen Gast vorzustellen. Video-Mitschnitte der sehr aufschlussreichenVeranstaltungen finden Sie auf www.forum.lu. Am 6. Mai um 18.30 Uhr ist in der Escher Maison du peuple noch ein Abend mit der LSAP vorgesehen, und zum Abschluss findet am 20. Mai um 19.00 Uhr in den Rotondes eine gemeinsame Veranstaltung mit den Jugendparteien statt, die – so hoffen wir – eine etwas andere Form von „Elefanten“-Runde anbieten wird.
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In diesem Monat lohnt sich übrigens aus aktuellem und ernstem Anlass ein Blick ins Archiv: Vor 19 Jahren brachten wir eine Ausgabe zur Monarchie (Thronwechsel, Nr. 199 von April 2000), deren Beiträge sich auch heute noch mit großem Gewinn lesen lassen. Sie beinhalten u.a. eine keineswegs despektierliche Würdigung der historischen Bedeutung von Großherzog Jean – „als Sohn seiner Mutter“.
Es grüßt Sie herzlich und wünscht bereichernde Lektüre
Ihre
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