Liebe Freund*innen!
Alles Neue macht der Januar! Seit Ewigkeiten gehen Menschen mit dem festen Vorsatz ins neue Jahr, schlechte Angewohnheiten abzuwerfen und die eigene Trägheit zu überwinden. Häufig geht das schief. Wenn man sich vornimmt, alles besser zu machen, ändert sich meist nichts. Der Grund dafür könnte in der Überhöhung des Prinzips Konsequenz liegen. Man denkt, entweder ganz oder gar nicht – und landet dann im Weiter-So. Man muss sich nicht ständig neu erfinden, sich nicht revolutionieren, man könnte beginnen, an einigen Schrauben zu drehen, um das Gesamtbild nachhaltig zu überarbeiten. Auch die Gewerkschaften – die eine mehr, die andere weniger – tun das, wie Sie diesen Monat in unserem Dossier nachlesen können. Gewerkschaften, die sui generis für Wachstum und den Erhalt, ja den Ausbau von Arbeitsplätzen zuständig sind, versuchen gleichzeitig, sich den Herausforderungen zu stellen, die die Klimakrise mit sich bringt.
forum selbst nimmt ab diesem Monat auch einige Neujahrs-Reformen vor. Unsere Rubrik „Was tun Sie“ heißt jetzt „Woran forschen Sie?“, und der Titel macht die thematische Engführung klar. Wir präsentieren Ihnen ab sofort Forscher*innen aus Luxemburg, die in den unterschiedlichsten Disziplinen daran arbeiten, gesellschaftlich relevante Forschungsergebnisse zu generieren. Und was dabei als gesellschaftlich relevant gilt, folgt bewusst nicht einer ökonomistischen Logik, wie sie den Förderschablonen des FNR zugrunde liegt.
Die Rubrik „Que faire ?“ auf der letzten Seite ersetzen wir durch eine neue Rubrik, in der wir die luxemburgische und internationale Medienlandschaft kritisch reflektieren wollen. Nicht nur die Krise bei Saint-Paul und die zahlreichen Transformationen auf dem Medienmarkt lassen uns eine regelmäßige Kommentierung der Medienlandschaft unerlässlich erscheinen: Es sind vor allem der erschreckende Bedeutungsverlust der klassischen Medien für viele Leser*innen, die sich anderen Informationsquellen zuwenden, sowie die Angriffe auf die ehemals vierte Gewalt durch Fake News und Regierungen (beispielsweise in Polen oder Ungarn), die uns unruhig machen. Verschiedene Autor*innen werden monatlich auf der letzten forum-Seite zum Thema schreiben.
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Diese Zeilen werden redaktionsschlussbedingt, so wie alle Beiträge im Heft, noch vor dem 21. Dezember geschrieben. Dass der eine oder andere Satz, wenn Sie ihn lesen, dann vielleicht überholt erscheint, halten wir nicht nur für vertretbar, sondern für angenehm. Slow participatory journalism war und bleibt unser Motto auch im neuen Jahr. Das besonnene Abwägen ist uns wichtiger als die tagesaktuelle Pointe, die reflektierte Debatte wichtiger als ein Schnellschuss. Aus diesem Grund haben wir nun auch – auf unserer Internetseite im Menüpunkt Mitarbeit unter Dossiers 2021 – die geplanten Dossier-Themen für das erste Halbjahr veröffentlicht. Vielleicht haben Sie Lust, daran mitzuwirken? Dann melden Sie sich gerne in der Redaktion. Jedenfalls freuen wir uns, wenn Sie uns auch sonst weiterhin die Treue halten!
Ein frohes und gesundes neues Jahr wünscht Ihnen
Ihr forum-Team
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