Liebe Freund*innen!
Was ist forum? Was wollen wir eigentlich erreichen? Was können wir als Bürger*innenmedium bieten, was uns vom professionellen Tages-Journalismus abhebt? Diese Fragen stellen wir uns seit 1976. Um Aktualität geht es bei forum sicherlich nicht. Unsere Produktionsbedingungen, Vorlaufzeiten, Zeitstrukturen sind ganz andere. Diese Seite etwa wird am 29. Oktober geschrieben, lesen werden Sie sie erst in sechs Tagen. André Hoffmanns Beitrag zur Verfassungsrevision, den Sie im ersten Teil dieses Heftes finden, ging bei uns ein, bevor die CSV ankündigte, nun doch ein Referendum zu unterstützen, sollten bis zum 8. November 25.000 Erwachsene eine entsprechende Petition unterschrieben haben. Auch Victor Weitzels Leitartikel zu Xavier Bettels Rede zur Lage der Nation war lange vor den Enthüllungen von reporter.lu über den Plagiator bei uns in der Redaktion eingetroffen. An solchen Beispielen sehen wir, dass die Aktualität uns stets auf den Fersen ist. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass die meisten Texte, die bei forum erscheinen, ihren Wert über den Tag hinaus behalten.
Das gilt insbesondere für unsere Dossiers, in denen von monatlich wechselnden Autor*innen die unterschiedlichsten Fragestellungen zu den Themen entwickelt werden. Das vorliegende Dossier zur Mode ist ein gutes Beispiel dafür. Wir wollen unseren Leser*innen dabei tatsächlich keinen tagesaktuellen Journalismus bieten, sondern unterschiedliche Stimmen versammeln, die mit Sach- und Fachkenntnis etwas Bleibendes zu einem relevanten Thema zu sagen haben. Und wir geben unseren Autor*innen dafür Zeit und Entfaltungsraum. Deshalb nennen wir uns Autor*innenzeitschrift, deshalb ist unser Motto auch: Slow participatory journalism. Und deswegen ist das Ergebnis für uns selbst und für unsere Leser*innen immer wieder eine Entdeckung. Also: Alles klar auf der Andrea Doria? Nicht ganz, der Herbststurm ist nicht ohne.
Seit der rentrée arbeiten wir wieder einmal mit reduziertem Team. Statt zu viert sind wir nur zu dritt, und eine Stelle davon ist eine halbe. Nun, eine Hündin ist noch dazu gekommen, aber die hilft uns auch nicht beim Redigieren, das faule Tier. Uns fehlt im Büro also momentan noch eine volle Arbeitskraft, was uns angesichts der Vielfalt der Aufgaben deutlich an die Grenzen bringt. Um darauf zu reagieren, haben wir beschlossen, dass dieses Heft eine Doppelnummer ist: Die nächste Ausgabe erscheint erst am 6. Januar 2022 mit einem Dossier zum Thema Kooperationspolitik. Für die Abonnent*innen verlängert sich das laufende Abo entsprechend um einen Monat.
Wir wünschen Ihnen einen schönen November, eine friedliche Adventszeit und alles Gute für den Jahreswechsel. Herzliche Grüße, auch von Ute Hoffmann, Françoise Stoll und Muna!
Ihr Henning Marmulla
Als partizipative Debattenzeitschrift und Diskussionsplattform, treten wir für den freien Zugang zu unseren Veröffentlichungen ein, sind jedoch als Verein ohne Gewinnzweck (ASBL) auf Unterstützung angewiesen.
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