Liebe Leserin, lieber Leser
Das neue Jahr hat angefangen und da freut sich insbesondere das Portemonnaie: Indexerhöhung und zugleich eine Steuerreform, welche die Taschen füllt. Das Gemüt der Wähler (und insbesondere jenes der Staatsbeamten, die zudem eine Gehaltserhöhung erhalten haben) ist positiv gestimmt – nicht nur für den Urnengang 2018, sondern vor allem für die anstehenden Gemeindewahlen. Interessant wird in diesem Zusammenhang auch zu sehen, ob die Posche-Kampagne einzelne Frauen überzeugen konnte und die Tischrunden einiger Gemeinderäte bald durch rosa Taschen und Lippenstifte aufgemischt werden. Auch 2017 wird zudem der Dauerbrenner Luxemburger Sprache wieder aufkommen – spätestens ab Mitte Januar, wenn die öffentlichen Debatten über die Petition für und gegen Luxemburgisch als Amtssprache stattfinden.
Die wirklich großen Fragen werden sich jedoch eher in der Außenpolitik stellen: Auf der internationalen Bühne werden Trump, Putin & Co ihr Unwesen treiben, über gut und böse entscheiden und die finanziellen Mittel in die entsprechende Richtung fließen lassen. Obwohl die sogenannten Schwellenlä$ànder einen wirtschaftlichen und militärischen Aufschwung erlebt haben, werden auch in Zukunft die traditionellen Mächte aus dem Kalten Krieg das Weltgeschehen dominieren und dabei ab un zu von ISIS den Fuß gestellt bekommen. Was das für Menschen aus dem Mittleren Osten, insbesondere Syrien, und Zentral-amerika bedeutet, wird sich dann in naher Zukunft herausstellen.
Ein Begleitphänomen u.a. der Debatte über die Luxemburger Sprache oder der Trump-Wahlkampagne ist hate speech. Diese Hassreden haben sich vor allem durch das Internet verstärkt, neue Reichweiten angenommen und das Kommunikationsverhalten der politischen Vertreter und Bürger maßgeblich verändert. Auch in diesem Jahr wird hate speech die öffentliche Diskussion beeinflussen, sei es über den Stand der Integration der Flüchtlinge oder im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahl und der deutschen Bundestagswahl. Ein Dossier über hate speech in Luxemburg, die Bedeutung, Ausdrucksformen und Lösungsansätze – ein Thema, das durch die aktuelle europäische No Hate Speech Movement-Kampagne in den Vordergrund gerückt ist – schien uns demnach äußerst wichtig. Die Autoren beziehen sich größtenteils auf den Online-Raum, setzen sich aber auch konkret mit sozialpsychologischen Beweggründen und möglichen Gegenreaktionen auseinander.
Außerhalb des Dossiers wird u.a. auf die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen eingegangen, die hiesige Poetry-Slam-Szene unter die Lupe genommen sowie der Film I, Daniel Blake in den größeren Zusammenhang der sozialen Kohäsion gesetzt.
Das gesamte forum-Team wünscht Ihnen nicht nur frohes Lesen, sondern auch ein frohes, gesundes und inspirerendes neues Jahr!
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