Seite 3 – Januar 2016

Liebe Leserin, lieber Leser

Die forum-Redaktion hofft, dass Sie das Jahr gut und gesund angefangen haben! Insbesondere hoffen wir, dass Sie sich nicht von Jahresrückblicken und Regierungsbilanzen zu weit nach unten haben ziehen lassen. Denken Sie immer daran, dass alles noch hätte viel schlimmer kommen können!

Eine hoffnungsvolle Perspektive bieten die „Commons“ (auf Deutsch würde man Gemeinschaftseigentum oder Allmende sagen). Darunter versteht man Eigentums- und Organisationsformen, die auf kooperativen, transparenten und weitgehend demokratischen Prinzipien beruhen, also auf den ersten Blick ziemlich im Gegensatz zum Zeitgeist stehen. Doch Commons nehmen den gesamten gesellschaftlichen und ökonomischen Raum ein, der weder dem Privatbesitz noch dem Zugriff des Staates untersteht (also etwa Vereine, Genossenschaften und alle Zusammenschlüsse gleichberechtigter Partner, die gemeinsam Ressourcen bewirtschaften). Als eine Form der Commons kann zum Beispiel auch die Zeitschrift forum gelten, die außerhalb der privatwirtschaftlichen Logik und der Kontrolle des Staates funktioniert. Wo andere Weideflächen gemeinsam bewirtschaften oder Stadtgärten bestellen, versuchen wir eine gesellschaftliche Debatte gewissermaßen wie einen Garten zu pflegen – und freuen uns, dass Sie als Leser, vielleicht als Autor, dabei Ihren Gewinn finden. Das Dossier dieser Ausgabe zeigt, wie auch in Luxemburg der Gedanke der Commons immer stärkere Wurzeln schlägt. Und auf unserer Internetseite finden Sie zusätzliche Anregungen und Lesetipps.

Im ersten Teil des Heftes bieten wir Ihnen einen kleinen Schwerpunkt zum viel gescholtenen öffentlichen Dienst. Tatsächlich sind hier die Dinge in Bewegung und neue Kommunikations- und Managementmethoden öffnen die Verwaltungen mehr und mehr dem Bürger und fördern eine ziel- und weniger hierarchieorientierte Arbeit. Ein Berater, ein Gewerkschaftler und die Coordinatrice générale des Ministère de la Fonction publique et de la Réforme administrative kommen zu Wort und geben unterschiedliche Einblicke.

Statt eines Editorials müssen Sie sich diesmal unter dem Titel „Die nächste Transformation“ eine Gesamtschau der Menschheitsgeschichte antun. Bitte nehmen Sie es dem Autor nicht übel, dass er es sich erlaubt, diese kleine persönliche Stilübung zu publizieren. Vielleicht macht es ja doch Sinn, die Dinge einmal im Ganzen zu betrachten und sich nicht von den Teilen verwirren zu lassen …

Im dritten Teil des Heftes finden Sie eine weitere Folge der Pornographie-Reihe unserer Mitarbeiterin Anne Schaaf, die diesmal die konfliktreiche Beziehung zwischen Pornographie und Feminismus behandelt.

Als Nachtrag zu unserem Dezemberdossier zum Thema „selbstbestimmtes Sterben“ laden wir Sie am 18. Januar auf ein public forum in die Rotunden ein. Nähere Einzelheiten zu dieser Diskussionsveranstaltung über die Stellung von Sterben und Tod in Luxemburg finden Sie auf Seite 58. Eine kritische Reaktion von Hubert Hausemer auf unser Dossier konnte aus Platzgründen nicht mehr in dieses Heft aufgenommen werden, doch Sie können seinen sehr lesenswerten Text unter www.forum.lu finden. Vielleicht wird Ihnen dabei auffallen, dass der neue Internetauftritt
von forum endlich online ist. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir zusätzliche Inhalte für die Seite entwickeln und Sie auf dem Laufenden halten. Und auf jeden Fall freuen wir uns über alle Anregungen und Kritik!

Diese kleine Einleitung ins Heft wollen wir jedoch nicht abschließen, ohne unseren neuen Kulturminister und seinen Staatssekretär zu begrüßen. Denn wie oben erwähnt, hätte alles sicherlich noch viel schlimmer kommen können!

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Zeitschrift forum

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