Wege der Armutsbekämpfung 

Das Comité national de défense sociale (CNDS) setzt sich seit mehr als 30 Jahren mit unterschiedlichen Initiativen für arme Menschen in Luxemburg ein. Unter den Projekten sind auch die Vollekskichen, Nei Aarbecht und CNDS Wunnen.

Die ungleiche Verteilung wertvoller Ressourcen innerhalb einer Gesellschaft führt zu sozialen Ungerechtigkeiten. Wer zu den sozial benachteiligten Gruppen gehört, hat oft einen anderen oder sogar gar keinen Zugang zu Ressourcen, die für andere selbstverständlich sind. Auch in Luxemburg wächst die Anzahl derer, die ausgegrenzt und in Armut leben. Ihnen fehlt es am notwendigen Einkommen, um gleichberechtigt und in Würde an der Gesellschaft teilhaben zu können. In besonders prekären Fällen haben die Betroffenen Mühe, ihren Lebensunterhalt überhaupt bestreiten zu können. 

Die zunehmende gesellschaftliche Spaltung, die sich verschärfenden Armutslagen und die Segregation haben sich in den letzten Jahren nicht merklich verbessert – auch wenn sie oft Gegenstand von Debatten sind. Jede weitere kritische Situation – etwa die Corona-Pandemie, die Energieknappheit infolge des Ukraine-Krieges oder der bereits über Jahrzehnte andauernde Mangel an erschwinglichem Wohnraum – verschärft diese Situation immer weiter. 

Luxemburg ist von diesen Entwicklungen nicht ausgeschlossen: Auch hier hat sich die Situation in den letzten Jahren zugespitzt. Das verdeutlicht auch der sogenannte „Gini-Koeffizient“. Der Gini-Koeffizient misst die relative Ungleichheit und kann einen Wert zwischen 0 und 1 annehmen. Allgemein gilt: Je näher der Gini-Index auf die Zahl 1 zusteuert, desto größer sind die Ungleichheiten in der Einkommensverteilung.1 In Luxemburg stieg der Gini-Index zwischen 2003 und 2019 von 0,28 auf 0,32 an und lag damit deutlich über dem in der Europäischen Union ermittelten Ungleichheitsniveau: Der Gini-Index für die damals 28 gemessenen EU-Staaten lag im Jahr 2019 bei 0,30. 

In den kommenden Jahren muss der Fokus sowohl auf Regierungs- wie auf kommunaler Ebene darauf gelegt werden, konkrete Schritte für mehr Chancengleichheit zu unternehmen.

Am luxemburgischen Gini-Index erkennt man auch, dass Sozialtransfers bei der Ungleichheit nur bedingt helfen: 2017 sank der Gini-Koeffizient bei einer primären Verteilung der Bruttoeinkommen auf 0,33 aufgrund der Umverteilung von Steuern und Sozialleistungen um fast 35 %. Zwei Jahre zuvor hatte dieser Rückgang noch bei 40 % gelegen. Die verringerte Auswirkung der Sozialtransfers spiegelt einen allgemeinen Trend in Luxemburg wider: Seit 2010 geht die Rolle der Sozialtransfers an Haushalte im Kampf gegen soziale Ungleichheiten tendenziell deutlich zurück.2 Eine der Ursachen dafür sind fehlende Anpassungen der Sozialtransfers an die Entwicklung der Löhne und der Lebenshaltungskosten. Insbesondere die Desindexierung der Familienleistungen im Jahr 2006 hatte negative Auswirkungen.

In den kommenden Jahren muss der Fokus sowohl auf Regierungsebene wie auch auf kommunaler Ebene darauf gelegt werden, konkrete Schritte für mehr Chancengleichheit zu unternehmen. Besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen davon profitieren. Chancengerechtigkeit meint in diesem konkreten Fall unter anderem, dass in benachteiligten Sozialräumen Maßnahmen ergriffen werden, die Selektions­mechanismen entgegenwirken und gewährleisten, dass vom gesellschaftlichen System nicht erreichte Personen passende Unterstützung bekommen.3 Die UN legte in der Agenda 2030 insgesamt 17 nachhaltige Entwicklungsziele fest, um dagegen anzukämpfen. 

Wie sich das CNDS gegen Armut in Luxemburg engagiert 

Armut ist komplex und vielschichtig. Sie umfasst nicht nur fehlendes Einkommen, sondern auch den eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und Bildung oder mangelnde persönliche Sicherheit. Es gibt dementsprechend nicht die einfache Lösung in der Armutsbekämpfung oder -vermeidung. Das CNDS arbeitet daher mit verschiedenen Ansätzen, die zu einer zumindest teilweisen Verbesserung der Armutslage beitragen können. Drei werden in diesem Beitrag näher vorgestellt. Es handelt sich um Initiativen, die teilweise seit weit über 30 Jahren existieren und ihre Effektivität mehrfach unter Beweis gestellt haben. 

Das CNDS ist eine gemeinnützige Vereinigung ohne Gewinnabsicht und wurde 1967 gegründet. Das prioritäre Ziel der Organisation liegt in der Resozialisierung von marginalisierten und straffällig gewordenen Personen. Das CNDS unterstützt aber auch präventiv und hilft Kindern, jungen Menschen und Erwachsenen dabei, gar nicht erst in die Marginalisierung abzurutschen.

Um diesen Zielen gerecht zu werden, arbeitet die Organisation seit 1966 mit verschiedenen Hilfsangeboten, die über die Jahre bedarfsgerecht angepasst wurden. Die staatlichen Auftraggeber in den verschiedenen Arbeitsfeldern des CNDS sind sowohl das Familienministerium, das Gesundheitsministerium, das Arbeits­ministerium, das Tourismus­ministerium und das Wohnungsbau­ministerium als auch die Stadtverwaltung der Stadt Luxemburg und andere Gemeindeverwaltungen im ländlichen Bereich. 2023 beschäftigt das CNDS rund 150 Mitarbeiter.

Es ist genug für alle da  – die Vollekskichen des CNDS

Die Einflussfaktoren auf das Ernährungs­verhalten eines Menschen sind vielfältig. Unter anderem die Umwelt, die Kultur, der Bildungsstand, die Gesundheit oder die Werte einer Person können beinflussen, ob sie sich gesund ernährt oder nicht. Wenig überraschend spielt auch das Einkommen eine große Rolle. 

Die Gießener Ernährungsstudie4 aus dem Jahr 2002 verdeutlichte beispielsweise, dass sich die Ernährungsweisen von Menschen aus Armutshaushalten und Menschen mit einem höheren Einkommen deutlich unterscheiden. Zum einen ist der Stellenwert von Fleisch- und Wurstprodukten in Armutshaushalten im Vergleich sehr hoch und der Konsum von Milchprodukten und Gemüse und Obst im Vergleich zu niedrig.5 ­Zum anderen fehlen in vielen Fällen grund­legende Kochkenntnisse. Auch fehlendes Wissen über Gesundheit, Ernährung und Haushaltsführung ist auffallend.

© Philippe Reuter / forum

In Luxemburg visiert dieses Problem seit mehr als 40 Jahren die Vollekskichen an, ein soziales Restaurant mit einem Speiseraum für 70 Personen, das an sieben Tagen in der Woche geöffnet hat. Seit 1993 liegt es neben dem Kasemattentheater in einem von der Stadt Luxemburg zur Verfügung gestellten Gebäude. Ungefähr genauso lange ist Rita Lavina, die „gute Seele der Vollekskichen“, bereits die Verantwortliche des Restaurants. 

Die Grundidee des ersten Projektes ist in den 40 Jahren mehrfach ausgebaut worden. Die Vollekskichen steht heute für soziale Inklusion und Solidarität: Hierhin kommen Menschen aus dem Wohnviertel, die der Einsamkeit am Esstisch entgehen wollen; Personen, die nicht mehr selbst kochen können; und solche, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden. Aber auch Mitarbeiter der umliegenden Geschäftsbetriebe und Schauspieler des Theaters treffen sich in der Mittagspause in der Begegnungsstätte. Und da es in der Vollekskichen keine Reservierungsmöglichkeit gibt, kommen an den Tischen die unterschiedlichsten Menschen zusammen.

Als Beitrag zu einem gesünderen Ernährungsverhalten bietet die Vollekskichen ausgewogene Mahlzeiten zu erschwinglichen Preisen an: Für sieben Euro erhalten Gäste Vorspeise, Hauptgericht, Kaffee und Nachtisch. Für einen Preis von sechs Euro allein das Hauptgericht, für fünf Euro ein Abendessen. Die Vollekskichen beschäftigt zudem Menschen im Bereich der sogenannten „travaux d’utilité collective“. Meist handelt es sich dabei um Bezieher des sozialen Eingliederungseinkommens REVIS, die den Zugang zum sogenannten „ersten Arbeitsmarkt“ der freien Wirtschaft nicht direkt finden. Über die tagesstrukturierende Arbeit in der Vollekskichen erlernen sie verschiedene Arbeitsprozesse in einer professionellen Küche. 

Wohnen ist ein grundlegendes Menschenrecht. Dennoch sind aktuell rund 700.000 Menschen in Europa obdachlos.

Die Vollekskichen fördert damit nicht nur gesundes Ernährungsverhalten, sondern erhöht auch die Beschäftigungsfähigkeit und die gastronomische Berufserfahrung von Marginalisierten. Dadurch sind viele Lern- und Empowerungsprozesse für die von Armut Betroffenen möglich. Sie erfahren wieder Selbstbestätigung durch ihre Arbeit und können das oft angegriffene Selbstwertgefühl langsam wieder aufbauen. So erhöht die Vollekskichen letztendlich auch ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Bei Bedarf kümmert sich die Leiterin Rita Lavina neben der Küche auch um die sozialpädagogische Begleitung der Kunden und Mitarbeiter des Restaurants. Die Vollekskichen ist eben in allen Hinsichten ein soziales Projekt – und für manch einen der Besucher sogar etwas wie eine große Familie. 

Wohnungslosigkeit betrifft uns alle: CNDS Wunnen

Wohnen ist ein grundlegendes Menschenrecht. Dennoch sind aktuell rund 700.000 Menschen in Europa obdachlos. Somit ist die Zahl der obdachlosen Menschen in Europa in den letzten zehn Jahren um mehr als 70 % gestiegen. Die Pandemie hat noch einmal verdeutlicht, dass obdachlose Menschen zusätzlichen Risiken ausgesetzt sind: Sie haben kaum Zugang zur Hygiene- und Gesundheitsversorgung und sind durch ihre Lebensumstände anfälliger für Krankheiten. Das europäische Parlament stuft Obdachlosigkeit als eine der schwersten Formen von Armut ein.

Durch gezielte und integrierte Maßnahmen soll Obdachlosigkeit in Europa bis 2030 beseitigt werden, so die Forderung in einem politischen Grundsatzdokument der EU. Auch Luxemburg hat das Dokument unterzeichnet. Darin heißt es unter anderem, die Mitgliedsstaaten sollten sich am Grundsatz des „Housing First“ orientieren – einem Ansatz aus der Sozialpolitik, in dem sich Obdachlose und Wohnungslose nicht erst für eine Wohnung „qualifizieren“ müssen, sondern so schnell wie möglich in eine Unterbringung ziehen sollen. 

Die Empfehlungen des EU-Parlamentes wären zielführend, wenn die Mitgliedsstaaten die entsprechenden Empfehlungen darin auch umsetzen würden. Es geht beispielweise um den Austausch bewährter Verfahren mit anderen Mitgliedstaaten, die Entkriminalisierung von Obdachlosigkeit, die Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs zu öffentlichen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Sozialleistungen. Dazu empfiehlt die EU zusätzliche finanzielle Hilfen für nichtstaatliche Organisationen und die Unterstützung lokaler Behörden bei der Bereitstellung sicherer Orte und der Verhinderung von Zwangsräumungen.6

Nach fast 40 Jahren Erfahrung im Bereich der traditionellen Wohnheime und der sogenannten „begleitenden Wohneinheiten“ engagiert sich das Team des CNDS Wunnen in zwei anderen Bereichen: dem oben genannten Ansatz des Housing First und der unter dem Kürzel GLS (gestion locative sociale) bekannten Vermietung nach sozialen Kriterien. Bei letzterer vermietet der Immobilienbesitzer direkt an die Vereinigung und hat somit die Garantie, das ganze Jahr über seine Miete zu erhalten – und das unabhängig davon, ob das Objekt bewohnt ist oder nicht. Die soziale Begleitung des Mieters erfolgt über die Vereinigung, diese kümmert sich auch um eventuelle Probleme. Der Besitzer des Wohnraumes hat zudem steuerliche Vorteile bei dieser Form der Vermietung. Allein die Obergrenze der Miete ist durch einen Mietpreisdeckel definiert. 

Die steigende Anzahl der Mietobjekte, die nach den GLS-Kriterien angemietet werden, ist ein Indiz für die Wirksamkeit dieser Maßnahme für die Senkung der Wohnungslosenquote. Inzwischen sind 34 Vereinigungen ohne Gewinnabsicht in das Abkommen mit dem Ministerium für Wohnungsbau eingetreten. 

Das Konzept des Housing First wurde Anfang der 90er Jahre in den USA entwickelt. Es stärkt das Recht auf Wohnen insofern, als dass Wohnraum prioritär und ohne Erwartungen an die persönliche Entwicklung einer Person angeboten werden soll. Das bedeutet, dass die Person beispielsweise nicht erst einer Behandlung oder der Abstinenz von Drogen oder Alkohol zustimmen muss, bevor ihr ein Wohnraum angeboten wird. 

In insgesamt 27 individuellen Wohnungen arbeitet das Team des CNDS Wunnen nach diesem Konzept. Eine Evaluation dieser Objekte bescheinigte dem CNDS kürzlich, dass das Angebot mit dem Modell des Housing First und seinen Grundprinzipien zu mehr als 90 % übereinstimmt. Der Erfolg dieses Ansatzes ist auch im Alltag sichtbar: Den ehemals obdachlosen Bewohnern geht es psychisch und physisch besser, weil sie nicht mehr auf der Straße leben, sondern Sicherheit im eigenen Wohnraum erfahren. Auch deshalb muss Luxemburg das Konzept konsequent ausbauen, idealerweise nach dem Prinzip des dezentralen Individualwohnraumes: Wohnungen des Housing First-Angebots sollten Teil des allgemeinen Wohnangebotes eines Viertels sein, um eine Zentralisierung und Stigmatisierung der Bewohner zu vermeiden. Die Adresse darf kein Hinweis darauf sein, dass ein Mensch zuvor wohnungslos oder obdachlos war. 

Doch auch bei den anderen begleitenden Wohnformen gibt es Ausbauvorschläge: In den kommenden Jahren wird sich das CNDS zusammen mit den begleiteten Menschen darauf konzentrieren, langfristige Wohnmöglichkeiten zu finden. Denn bis auf die Wohnungen im Housing First sind alle Hilfsangebote zeitlich begrenzt. Ein Mensch allerdings braucht die Möglichkeit, soziale Beziehungen in seinem direkten Umfeld aufzubauen. Und dazu benötigt er auch die Sicherheit einer dauer­haften Wohnmöglichkeit.

Nei Aarbecht als Pionier der Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Verbrauchsmodell, bei dem bestehende Produkte so lange wie möglich geteilt, wiederverwendet, repariert und recycelt werden. In der Praxis bedeutet das: Der Lebenszyklus eines Produkts wächst, und es entsteht weniger Abfall. Denn selbst bei nicht mehr gebrauchten Gegenständen verbleiben die Materialien so lange wie möglich in der Kreislaufwirtschaft und werden wiederverwertet.

Wer am frühen Nachmittag bei Nei Aar­becht in Helmdange vor Geschäftsöffnung ankommt, muss sich in eine lange Schlange von Kaufinteressierten einreihen. Weit über hundert Menschen stehen jeden Tag vor der Tür des Geschäftes. Pünktlich um 14 Uhr öffnet es seine Türen und präsentiert sein täglich wechselndes Angebot. Die Verkaufsgegenstände kommen aus ganz Luxemburg – von Menschen, die sich von ihren Möbeln, Elektrogeräten oder Dekoartikeln trennen und diese über Nei Aarbecht an neue Besitzer geben wollen. Was über den Tag verkauft wird, landet abends bei den Selbstabholern oder am nächsten Morgen im Fahrzeug für den Abtransport. 

© Philippe Reuter / forum
© Philippe Reuter / forum

Im Laden von Nei Aarbecht können sich Menschen für ein moderates Budget einen ganzen Haushalt einrichten. Wie andere Sozialangebote des CDNS auch ist das Geschäft eine Begegnungsstätte für Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Ähnlich wie die Vollekskichen bietet auch die Nei Aarbecht begleitete Arbeitsplätze für Personen, die sich auf dem ersten Arbeitsmarkt noch nicht eingefunden haben. Nicht umsonst lautet einer der Slogans von Nei Aarbecht: Ihre alten Sachen schaffen „Nei Aarbecht“. 

2026 feiert die Initiative der Nei Aarbecht ihren 40. Geburtstag. Inspiriert wurde das Konzept unter anderem durch die Aktivitäten der 1949 vom Franzosen Abbé Pierre gegründeten Wohltätigkeitsorganisation Emmaus. Von Anfang an leistete Nei Aarbecht einen wichtigen Beitrag in der luxemburgischen Armutsbekämpfung und im Einsatz gegen soziale Ausgrenzung. Sie verschrieb sich der Sozial- und Solidarwirtschaft und praktizierte die Kreislaufwirtschaft zu einem Zeitpunkt, zu dem nur wenige von ressourcenschonendem Konsumverhalten sprachen. 

Bei der Armutsbekämpfung darf es nicht nur um materielle Fragen gehen

Insgesamt unterstützte das CNDS über Nei Aarbecht im vergangenen Jahr 105 Menschen bei ihrer Arbeit im Zusammenhang mit dem Geschäft. Der Bereich des CNDS Wunnen begleitete über den gleichen Zeitraum 194 Personen, die Volleks­kichen arbeitete 2022 mit 19 Personen aus einer Beschäftigungsmaßnahme und verteilte 17.291 Mittagessen und 900 Abendessen.

All diese Beispiele zeigen auch, dass es in der Armutsfrage nicht nur um die Frage der materiellen Mindestsicherung gehen darf. Im öffentlichen Diskurs sind die soziokulturelle Mindestsicherung und damit auch die Teilhabe an der Gesellschaft allerdings nach wie vor praktisch abwesend. Dabei lebt der Mensch nicht nur von Brot allein. Er braucht auch seinen Platz in unserer Gesellschaft.  

1 Henner Kleinewefers, Einführung in die Wohlfahrtsökonomie. Theorie – Anwendung – Kritik, Stuttgart, Kohlhammer, 2008.

2 https://www.csl.lu/de/wirtschaftsseiten/ungleichheiten-und-armut
(letzter Aufruf: 24. Februar 2023).

3 Amartya Sen, Gleichheit? Welche Gleichheit? Stuttgart, Reclam, 2019.

4 http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2002/825
(letzter Aufruf: 24. Februar 2023).

5 Vgl. ebd., S. 339.

6 https://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1550&langId=en
(letzter Aufruf: 24. Februar 2023).


Raoul Schaaf ist gelernter Erzieher, Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler, er arbeitet seit mehr als 35 Jahren in der Sozialhilfe. Er ist seit 2017 Direktor des Comité national de défense sociale (CNDS). Zuvor war er unter anderem für die Caritas, die Stëftung Hëllef Doheem, APEMH für Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung und die Fondation Kräizbierg tätig.

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