Ich fließe, also bin ich

Bin ich beleidigt, wenn man mich, wie im ersten Beitrag dieses Dossiers, H2O nennt anstatt Wasser, eau, water, shuǐ, agua, jala, ma’an, voda …? Nicht wirklich. Es ist mir sogar lieber als die hübschen Metaphern – von „kostbares Nass“ über „blaues Gold“ bis hin zu „Quell des Lebens“ –, deren Anthropozentrismus mich müde lächeln lässt […]

Anfälliges Getriebe

Anfang Mai 2020 begann die Luxemburger Regierung damit, die Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Epidemie im öffentlichen und wirtschaftlichen Bereich sowie im Erziehungswesen progressiv zu lockern. Sie begründete dies mit dem starken Rückgang der Neuinfektionen und der Quasistagnation der durch das Virus verursachten Todesfälle. Sie tat das nicht, ohne vor den damit verbundenen Risiken zu warnen, […]

Quæ tangi non possunt

… ist eine Redewendung aus der antiken römischen Rechtssprache. Sie bezeichnet unkörperliche Sachen (res incorporales), „die man nicht angreifen kann“, was sie von den res corporales unterscheidet, deren Eigenschaft das quæ tangi possunt ist. In den Institutiones, einem Lehrbuch aus dem 2. Jahrhundert, erklärt der römische Jurist Gaius, die res incorporales seien „diejenigen, die in […]

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Liebe Freund*innen! Wir bei forum haben unsere ganz eigenen Wasser-Geschichten. Eine davon erzählt von zahlreichen Überschwemmungen, die wir in unserem Büro im Pfaffenthal über die Jahre erlebt haben. Die letzte ereignete sich im vergangenen Herbst. Doch Gilles und Gilles, zwei kundige Mitarbeiter der Stadt Luxemburg, entdeckten, dass ihre Vorgänger das Wasserrücklaufventil falsch herum eingesetzt hatten, […]

Was tun? / Que faire ?

Pour combattre efficacement le racisme et la discrimination raciale, il nous faut privilégier des solutions pratiques et viables à long terme. Celles-ci s’appuient sur des mesures législatives, de sensibilisation, d’éducation et de discrimination positive. Et s’arriment à une évidence : cesser de nier ou de minimiser la réalité du racisme structurel au Luxembourg. S’il nous […]

Frisch gedruckt

Fotografien von Philippe Matsas, hg. v. Ludivine Jehin & Claude D. Conter, Mersch, CNL, 2020, 256 S., € 35,-. „Der Luxemburger Schriftsteller neigt dazu, ein weißer alter Mann zu sein.“ Zu diesem Ergebnis kam neulich der Rezensent vom Lëtzebue­rger Land anlässlich seiner Besprechung des hier vorgestellten Buches. Da hat er sich etwas verrechnet. Von den […]

Was fehlt: (iv)

Vor drei, vier Jahren entstand dieser Trend: alte Fotos zu nehmen, an ihren Entstehungsort zu reisen und das Bild perspektivisch passgenau hochzuhalten, um ein Foto vom Foto samt Umgebung zu schießen: Vergangenheit und Gegenwart in trauter Umarmung. Dieser Trend erinnert ein bisschen an diese Kugeln Eis in Schlumpffarbe: ansehnlich, aber auch irgendwie auf eine hartnäckige […]