Einleitung ins Heft
Liebe Leserin, lieber Leser, vor langer Zeit, als wir alle noch viel jünger waren (und die Zukunft noch ungewiss), standen einmal an dieser Stelle folgende Sätze: „Der Ehrlichkeit halber muss man erwähnen, dass Jean-Claude Juncker sich die Situation (seine geringen Chancen auf den Posten des EU-Präsidenten) selber zuzuschreiben hat: Juncker ist sowohl Blair als auch […]
Rettet die Knuedler-Kirche!
Was ist „lokale“ Geschichte? Im Hinblick auf die Größe des Landes könnte man annehmen, dass die lokale Ebene der nationalen entspricht. Somit wären lokale Historiker „Heimatforscher“. Das stimmt zum Teil auch, aber diese „petite patrie“ kann nationale Grenzen durchaus überschreiten und sich auch für Migrationsphänomene interessieren. Und selbst Dorfgeschichte muss gelegentlich in die Weltgeschichte eingebettet […]
Eine Frau blickt zurück
„… und plötzlich wissen wir wieder, dass unser Leben gar nicht so flach, so linear verlaufen ist, wie es uns manchmal rückblickend vorkommt, dass auch wir auf zahlreichen Nebenwegen gewandert sind, dass es Brüche und falsche Abbiegungen gegeben hat, dass wir gestolpert sind und daraus gelernt haben, weil mehr und andere Ressourcen in uns stecken […]
Auf der Unglückswiese
Der Vater war Schmelzarbeiter, der älteste Sohn Rolph (1938-2008) brachte es bereits Ende der sechziger Jahre zum RTL-Radioredakteur. Der zweite Sohn Norbert war einer der besten Fotografen Luxemburgs, und der jüngste, Heng, versuchte sich zuerst als Maler und war später ein anerkannter Grafiker. Wer die drei Ketters jahrzehntelang gekannt hat, der kam nicht umhin, sie […]
Wenn die Lachse steigen
Auf die Frage nach dem in seinen Augen, nach seinen Kriterien, nach seinem Geschmack bemerkenswertesten, repräsentativsten, kurzum eindrucksvollsten, schönsten literarischen Werk, das ein Luxemburger Autor während der letzten fünfzig bis siebzig Jahre geschrieben und veröffentlicht habe, fällt es dem Rezensenten aufrichtig schwer, von Roger Manderscheids Trilogie aus Schako klak, De Papagei um Käschtebam und Feier […]
Hannert dem Atlantik a weider
Et war deen éischte Roman a Lëtzebuerger Sprooch: Guy Rewenig, Hannert dem Atlantik. Roman, éditions phi, Iechternach 1985. Alles virun him ass et net wäert, Roman genannt ze ginn. Endlech huet een e Roman geschriwwen, deen sech zu Lëtzebuerg, méi genee zu Esch ofspillt, deen op Lëtzebuergesch geschriwwen ass an dee nawell zur Weltliteratur kënnt […]
Literatur aus der vorigen Wirtschaftskrise
Mit Superlativen wurde nicht gespart, als im Jahr 1934 Joseph Funcks (1902-1978) Erzählung Kleines Schicksal erschien. Das „wertvollste Werk des luxemburgischen Gegenwarts-Schrifttums“ wähnte Evy Friedrich in der Hand zu halten, für Batty Weber nahm es in der luxemburgischen Literatur „heute die erste Stelle ein“, laut Joseph-Émile Muller gehörte es „zu dem Besten […], das bis […]
Lesenswert?
Eine Art „informeller“ Kanon der luxemburgischen Literatur ohne Anspruch auf Vollständigkeit schwebte der Redaktion mit dieser Ausgabe vor, als sie ein Dutzend lesebegeisterte Freunde unserer Zeitschrift bat, ihr luxemburgisches Lieblingswerk vorzustellen. Zusammengekommen ist eine Mischung von verschiedenartigsten Texten, in denen sehr persönliche Leseeindrücke zum Ausdruck kommen und historische sowie soziale Hintergründe der luxemburgischen Literatur verarbeitet […]
Die GASP zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Insbesondere zum Bereich der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) enthält der Vertrag von Lissabon einige bemerkenswerte Neuerungen. Mehr denn je ist darin die Rede von der Notwendigkeit einer dauerhaften außenpolitischen Einigung in Europa zum Zweck der Stärkung der EU als einheitlich auftretender Akteur in der Weltpolitik. Die grundsätzliche Frage nach der Realisierungsfähigkeit dieses so oft […]
Suicide, mode d’emploi
Les dirigeants de France Télécom ont-ils lu le livre qui sert de titre à ces quelques réflexions qui suivent et qui a paru il y a plus de vingt ans et a été aussitôt retiré du commerce ? Toujours est-il qu’ils ne s’y seraient pas pris autrement en totalisant la somme de 24 suicides de […]
Pourquoi regrouper les logements?
1. Aujourd’hui, quand on parle « logement », le modèle uniformément reconnu par tous est la maison, et surtout la maison isolée, avec ses quatre façades et son jardin. Les raisons de ce quasi monopole, par ailleurs largement véhiculé par les médias (les pub, comme les séries télévisées, adorent le lotissement), sont multiples. D’abord le […]
Marc Bruno. Profil d’artiste (Bruxelles, 1855)
Issu d’une famille d’origine belge installée au Grand-Duché depuis le XVIIIe siècle, Félix Thyes (Luxembourg, 1830-Bruxelles, 1855) est le pionnier de la littérature francophone de notre pays. Son père, un ancien soldat de Napoléon comme celui de Michel Rodange, a opté en 1830 pour la nationalité belge, alors que Félix connaîtra une carrière scolaire mi-luxembourgeoise, […]