Die armen Dichter

Ach je, die armen Dichter, 
Was ziehen sie Gesichter.
Sie kriegen keine Preise.
Dabei gibt’s doch Beweise,

Dass sie gedichtet haben;
Ihr Buch liegt ja im Laden.
Und trotzdem: keine Preise.
Was ist das für ne Scheiße!

1100 Konsumenten,
Erfreute Rezensenten:
Bedeutet das nicht Preise?
Schließlich sind sie der Geilste.

Sie müssen viel erdulden
Und haben reichlich Schulden,
Verdienen also Preise.
Versteht sich von alleine.

Sie sitzen auf der Gala.
Man sieht ihnen die Qual an.
Gleich gibt es endlich Preise – 
Nur kriegen sie dann keine.

Stattdessen jubeln Deppen,
Die Ruhm nach Hause schleppen.
Erst fluchen sie noch leise,
Dann platzt der Kragen: Preise!!!

Sie fuchteln mit den Armen
Und kennen kein Erbarmen:
Die Jury? Schwer parteiisch!
Die Konkurrenz? Verweichlicht!
Das Feuilleton? Verlogen!
Literatur? Betrogen!
Die Kränkung? Unverzeihlich!
Die Nachwelt? Nur die weiß es!
So stürmen sie von hinnen.
Sind die denn noch bei Sinnen?

Pit Panther

 

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