- Literatur
Der Nestbeschmutzer
Gewidmet der Luxemburger Öffentlichkeit
War einmal ein Nestbeschmutzer,
hier im Land der Sesselpupser,
der – nach Art des Saboteurs –
anonym die Ordnung stört.
Und er schrieb mit hehrer Miene
Texte über Schuld und Sühne
für ein träges Auditoire,
fand sich kühn und nie banal.
Doch die Sesselpupser schienen
unberührt von den Rankünen.
Selbst nach seinen gutsten Witzen
blieben pupsend alle sitzen.
Sie aus ihrem Muff zu wecken
Sang er Lieder, schrieb Sonette,
hüllte sie in Spott und Hohn
– doch sie wussten nichts davon.
Unser Nestbeschmutzer schmollte,
weil er provozieren wollte:
„Heimat, Mining, Monarchie,
Steuern, Sprache, SUV!
Wenn euch nicht mal einer schubst,
bleibt die Bude vollgepupst.
Ängstlich starrt ihr auf die Fenster,
dabei seid ihr die Gespenster.“
Doch die Sesselpupser schwiegen,
ließen heimlich einen fliegen,
und der Nestbeschmutzer fand,
dass man ihn hier missverstand.
Trotzig schrieb er diese Zeilen,
um der Nachwelt zu beweisen,
dass, wer in den Sessel pupst,
eigentlich sein Nest beschmutzt.
Der Humorist, Pit Panther,
der webt mit Heiterkeit
dem Land ein Totenkleid,
und außerdem verlangt er,
dass es sich daraus selbst befreit.
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