Stationen einer Heimkehr

Zur „Visual History“ der luxemburgischen Exilregierung anhand dreier professioneller Fotografien

In seinem innovativen Aufsatz „Der deutsche Einmarsch 1940 und die Macht der Bilder. Ein Beitrag zur ,Visual History‘ des Zweiten Weltkrieges in Luxemburg“ begründet der Historiker Marc Schoentgen nicht nur, warum die „Aufarbeitung der Bildarchive und Fotosammlungen aus dieser Zeit eine dringende Notwendigkeit“ ist, sondern er liefert mit seinen detaillierten Bildanalysen auch eindrückliche Beispiele dafür.1 Mein Beitrag schließt daran an. In den beiden letzten Kriegsjahren wurden Mitglieder der luxemburgischen Staatsspitze bei Fototerminen in Innenräumen sorgfältig inszeniert: im Herbst 1943 im Sitz der Londoner Exilregierung von der renommierten Bildagentur Raphael Tuck & Sons Ltd., im Herbst 1944 im Büro des Staatsministers in Luxemburg von der bei Vogue akkreditierten amerikanischen Kriegskorrespondentin Lee Miller und im Frühjahr 1945 im großherzoglichen Palast von Frank Werner, einem Mitarbeiter des United States Office of War Information. Die drei Fotos werden hier als Stationen der Heimkehr der Exilregierung vorgestellt.2 

Der Beitrag steht in Verbindung mit dem Buch Luxemburgs Exilregierung und die Entdeckung des Demokratiebegriffs, das am 1. Juni 2021 als Kooperation von capybarabooks und Editions forum erschienen ist. Ich untersuche darin, wie die Luxemburger Exilregierung allmählich dazu überging, ihr Land in offiziellen Verlautbarungen nicht mehr nur mit den Begriffen „Freiheit“ und „Unabhängigkeit“ zu assoziieren, sondern auch als „demokratisch“ zu beschreiben – ein propagandistischer Paradigmenwechsel. Der Demokratiebegriff wurde insofern von der Exilregierung im angelsächsischen Umfeld als eine wirksame Kategorie für Luxemburgs propagandistische Selbstbehauptung entdeckt. Die hier besprochenen Aufnahmen von Tuck und Frank entstammen einer Auswahl durch die großherzogliche Fotothek, die den Verlegern für die Buchveröffentlichung freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. 

Erste Station: Herbst 1943, Sitz der Exilregierung, Wilton Crescent, London

Für den unvoreingenommenen Betrachter zeigt das Foto zunächst das sorgfältig arrangierte Tableau einer erlauchten Gesellschaft, deren Protagonisten in steifem Miteinander gruppiert sind. Der Mann am Kamin steht in dominierender Pose. In der Draufsicht überragt seine Figur die nahe bei ihm Sitzenden. Sie beherrscht das Dreieck, das er zusammen mit der Frau rechts auf dem Sofa bildet und dem Mann, der sich links aus seinem Sessel nach vorne beugt. Jedoch eröffnet sich durch das Gemälde über dem Kamin ein zweites Dreieck. Die Blickrichtung der historischen Frauenfigur ist dieselbe wie die der sitzenden Frau, wodurch sich das Kräfteverhältnis zu Gunsten letzterer verschiebt.

Die besondere Bedeutung der sitzenden Frau zeigt sich auch in dem ihr zur Verfügung stehenden freien Raum. Sie hat ein ganzes Sofa für sich. Die Männer ihr gegenüber finden sich dagegen in einer Dreiergruppe dicht gedrängt, fast wie eine Schulklasse. Der erkennbar Jüngste steht ohne Sitzplatz in der zweiten Reihe. Der Mann am Kamin hält Abstand zur Frau und kommt so den lodernden Flammen gefährlich nah. Das Kaminfeuer wirft einen Lichtschein in den Raum zurück. Die Szene ist sorgfältig ausgeleuchtet. Die Lichtregie zaubert Schatten der Personen und der Möbel an die Wand. Drei Männer sind mit Dokumentenmappe oder Notizheft als Requisiten ausgestattet. Es soll sich erkennbar um eine Arbeitssitzung handeln, nicht um geselliges Beisammensein. Die Frau ist aktiv und spricht. Mit ihrer Körperhaltung signalisieren die zuhörenden Männer unwillkürliches Innehalten. In ihren Minen spiegelt sich eine Mischung aus gespannter Erwartung und wohlwollender Ergebenheit.

Die von der großherzoglichen Fotothek übermittelte Bildlegende besagt u. a.: „Auteur inconnu; 1943/44 [attribution], lieu inconnu: Carte postale anglaise représentant S.A.R. la Grande-Duchesse Charlotte en compagnie des quatre ministres formant le gouvernement luxembourgeois en exil“.3 Das Foto inszeniert in ausgeklügelter Weise die Machtbalance zwischen monarchischer Staatsführung und demokratisch gewählten Ministern. Die Monarchin hat den meisten Raum und sitzt auf dem besten Platz. Der Staatsminister hat jedoch, so scheint es, das Heft in der Hand. Aber keiner behält eindeutig die Oberhand. Das Gewicht der Akteure wechselt, je nachdem ob sich das Auge auf das obere oder das untere Dreieck in der Bildkomposition einstellt.

Die Verwendung des Fotos als Postkarte zugunsten des Weihnachten 1944 gegründeten Hilfswerkes Grande-Duchesse Charlotte entspricht nicht der ersten Veröffentlichung. Die Aufnahme war zuvor bereits in der als „Liberation Number“ betitelten Londoner Ausgabe des Luxembourg Bulletin von September/Oktober 1944 erschienen.4 Sie füllte dort eine obere Seitenhälfte. Die Bildlegende lautete: „From left to right are the Minister of Justice Bodson (standing), the Minister of Labour Krier, the Foreign Minister Bech, the Prime Minister Dupong, and The Grand Duchess.“

Obwohl er vielfach an den Sitzungen des Regierungsrats teilnahm, war für den Prinzgemahl Félix auf dem Propagandafoto kein Platz, denn er bekleidete kein Regierungsamt. Ein zweites Foto auf der unteren Hälfte derselben Seite des Luxembourg Bulletin zeigte ihn dafür in britischer Militäruniform neben dem britischen Armeekommandeur Feldmarschall Bernard Montgomery.

Die ganze Bildseite besaß einen eigenen Mehrwert. Sie unterstützte im Layout des Heftes die Veröffentlichung zweier Regierungserlasse, die am 7. und 13. Juli 1944 in London unterzeichnet worden waren.5 Mit Blick auf die bevorstehende Heimkehr sollten die Fotos die Funktionsfähigkeit der luxemburgischen Exilregierung und die Legitimität ihrer im Ausland veröffentlichen Dekrete untermauern. Sie belegten, dass der Regierungsrat tagte und dass die luxemburgische Armee in Gestalt ihres obersten Befehlshabers Prinz Félix an der Seite der alliierten Streitkräfte stand.

Auf der Rückseite der Postkarte aus der großherzoglichen Fotothek sticht neben dem Rundstempel „Vendu au profit des Œuvres Grande-Duchesse Charlotte“ der Slogan ins Auge, mit dem sich die Agentur Raphael Tuck & Sons Ltd. als erste Londoner Adresse für eine royale Kundschaft präsentierte: „Fine Art Publishers To Their Majesties the King & Queen And To Her Majesty Queen Mary“. Das ergibt eine Spur, wie das Foto der Regierungsratssitzung möglicherweise entstanden ist.

Denn das Luxembourg Bulletin von November/Dezember 1943 zeigte bereits als Aufmacher ein Gruppenbild von Charlotte, Félix und ihren beiden Töchtern Elizabeth und Marie Adelheid. Die Prinzessinnen sitzen zusammen mit der Fürstin auf Sessel und Sofa. Hinter der eleganten weiblichen Dreiergruppe steht der Vater in Militär­uniform. Das Luxembourg Bulletin berichtete in derselben Ausgabe von einem Empfang der Luxembourg Society am 11. November 1943 im Nobelhotel Claridge’s mit 180 Gästen zu Ehren der Großherzogin und hob hervor, die Fürstin sei als äußerst gutaussehende und charmante Gesprächspartnerin aufgetreten, „she looked extremely well, and chatted most charmingly“, während die Prinzessinnen einfach hübsch gewesen seien, „were looking just lovely“.

Am Vortag prangte das royale Familienporträt bereits als Blickfang auf der Titelseite von The Tatler & Bystander, einer auf Reportagen über Adelige und Angehörige der High Society spezialisierten Illustrierten. Als Urheber zeichnete der renommierte Fotograf Bertram Park, der regelmäßig mit Porträtaufnahmen britischer und europäischer Monarchen beauftragt wurde.6 Für das Foto der Regierungsratssitzung ist zwar kein Fotograf bekannt. Der Sitz der luxemburgischen Exilregierung in London an der Adresse 27, Wilton Crescent diente jedoch in beiden Aufnahmen als „Location“. Es handelt sich erkennbar um dasselbe Sofa, denselben Kamin und dieselbe Stehlampe. Bedenkt man sowohl den technischen Aufwand für eine derartige Produktion, d. h. die Umwandlung eines zentralen Raumes des Regierungssitzes in ein Fotostudio, als auch den hohen Rang und die engen Terminkalender der in vielfältigen amtlichen Verpflichtungen anderweitig gebundenen „Fotomodelle“, scheint die Frage gerechtfertigt, ob es sich nicht um Aufnahmen aus zwei zeitnahen Sitzungen innerhalb einer einzigen Serie von Fotoshootings handelte?

In diesem Fall wäre auch das ikonische Foto der Regierungsratssitzung Ende Oktober  / Anfang November 1943 unter der Regie von Bertram Park entstanden. Aus dieser Sicht wäre nicht nur das gepflegte Familienporträt, sondern auch die sorgfältig inszenierte Aufnahme einer Regierungsratssitzung Teil einer publizistischen Initiative gewesen, die darauf abzielte, die Niederlassung der großherzoglichen Familie in England, als Zwischenstation bei ihrer Rückkehr nach Luxemburg, propagandistisch zu untermauern. Die Bildlegende des fürstlichen Gruppenbildes auf der Titelseite von The Tatler & Bystander ließ jedenfalls keinen Zweifel daran, dass es um politische Imagepflege ging und nicht um Klatsch. Außer dass die großherzogliche Familie jetzt in England lebte, erfuhr der Leser, dass Prinz Félix als Verbindungsoffizier der Britischen Armee diente, dass die Staatschefin sich in Radioansprachen häufig an ihr Volk gewendet hatte und dass sie und Prinz Félix sich unaufhörlich für die Befreiung ihres Landes einsetzten. Offen bleibt, inwieweit die Regierungsminister oder die großherzogliche Familie bei der Orchestrierung dieser Kampagne die Fäden zogen.

Zweite Station: Herbst 1944, Büro des Staatsministers, rue de la Congrégation, Luxemburg

Lee Millers intimes Porträt von Staatsminister Pierre Dupong auf einem Stuhl und mit übergeschlagenen Beinen7 zeugt von einer ausgefeilten Kunst der Lichtsetzung. Im dunklen Hintergrund lässt sich das Muster einer Tapete erahnen, von ähnlicher Wertigkeit wie der Stoffbezug des herrschaftlichen Sitzmöbels. Etwas Adeliges, Königliches haftet dem Mann an. Die Bildlegende bezeichnet ihn als „His Excellency“. Die Beleuchtung von schräg oben rechts erzeugt intensive Schwarz-Weiß-Kontraste. Dank einer „Licht-Spitze“ wirft der Kopf keinen Schatten an die Wand. Die ganze linke Schulter liegt im Dunkeln. Der Mann blickt nach rechts. Sein Gesicht wirkt wie erleuchtet. Die Krawatte wellt sich in dramatischem Faltenwurf.

Der dreiteilige Nadelstreifenanzug deutet auf eine vita activa in leitender Funktion, die für die Zeit der Aufnahme unterbrochen wurde. Die großen Hände ruhen gefaltet auf dem Oberschenkel, hell abgehoben gegen das dunkle Tuch des Anzugs. Der Ehering blinkt metallisch. Auf derselben Höhe in einer Linie nach links ragt überdeutlich ein Schlüssel aus der Schublade. Der Mann ist mit dem Stuhl offenbar von seinem Schreibtisch weggerückt.

Im hellen Licht wirken seine Gesichtszüge links markant, rechts dagegen mild. Ist er kriegsmüde? Oder melancholisch? Oder einfach krank? Aber der Fototermin mit der weltgewandten Lee Miller lud vielleicht einfach zur Entspannung ein. Miller hatte als glamouröses Fotomodell Karriere gemacht und war in Kriegszeiten zu einer ebenso gefragten Fotografin und Kriegskorrespondentin geworden. Sie inszenierte den Premier als Mensch und Mann, was den Wünschen nach Zuneigung des isolierten Staatsministers mehr entsprochen haben dürfte als die massiven Anfeindungen einer politischen Opposition, die unermüdlich seinen Rücktritt verlangte. Wenige Monate später, am 24. April 1945, würde ihre Zeitung d’Unio’n auf der Titelseite fordern: „Grande-Duchesse Charlotte, schénkt ons eng besser regirong!“. Am 2. Mai 1945 schließlich würde den in die USA verreisten Außenminister Bech ein Telegramm erreichen, worin Dupong ihm mitteilte, er wolle aus gesundheitlichen Gründen und wegen mangelnder Unterstützung aus der Bevölkerung abdanken. Die Fotografin und der Staatsminister wussten im Herbst 1944 nichts von diesen zukünftigen Entwicklungen. Doch eine Vorahnung davon zeichnet sich vielleicht in der Aufnahme ab.

Lee Millers Reportagen über ihre Erkundungen in der erst kürzlich befreiten Hauptstadt oder ihre Fahrten ins Frontgebiet an der luxemburgisch-deutschen Grenze bei Echternach schildern in vielfacher Schattierung Spuren materieller und moralischer Verwüstung, einschließlich jene der Kollaboration. Dem Fototermin mit Pierre Dupong widmeten diese Reportagen nur wenige Zeilen. Aber sie geben einen ganz eigenen Eindruck von dem Zustand der Benommenheit, in den Teile der luxemburgischen Gesellschaft in den Herbstmonaten kurz nach der Befreiung vom 10. September versunken waren: „Ich suchte die Rue de la Congrégation, um dem Premierminister Pierre Dupong einen Besuch abzustatten. […] Nach einer halben Stunde des Argumentierens und Rufens erinnerte sich jemand, dass Juffernganel [sic; vermutlich Jofferegässel] vier Jahre zuvor Rue de la Congrégation hieß“.8

Die Selbstvergessenheit einer luxemburgischen Stadtbevölkerung, die ihre französischen Straßennamen nicht mehr kennt, ist eine sprechende Chiffre für die tiefgreifenden Probleme, die das Land bedrängten und die der eben aus dem vierjährigen Exil zurückgekehrte Premierminister lösen sollte. So gesehen erfasste das introspektive Schwarz-Weiß-Porträt von Lee Miller möglicherweise die lastende Natur seines Auftrags im Herbst 1944. Pierre Dupong sollte den Schlüssel finden, um eine dunkle Vergangenheit abzuschließen und eine hellere Zukunft aufzumachen.

Dritte Station: Frühjahr 1945, großherzoglicher Palast, Luxemburg

Auf den ersten Blick beaufsichtigt der Mann die Frau, ob sie alles richtig macht. Vielleicht diktiert er seiner Sekretärin etwas? Die große Schreibfläche aus erkennbar edlem Holz und die ausgesuchten Schreibtischutensilien verweisen jedoch auf eine Person von besonderem Rang. Ist sie also die Chefin, und er, der Assistent, wartet neben ihr? Jedoch hält er keinen Abstand und seine Handstellung signalisiert führende Einflussnahme.

Die von der großherzoglichen Fotothek übermittelte Bildlegende besagt u. a.: „Werner, Frank; avril 1945 ; Palais Grand-Ducal [attribution], Luxembourg : Sous le regard attentif de M Pierre DUPONG, Ministre d’État du gouvernement d’union nationale luxembourgeois, S.A.R. la Grande-Duchesse Charlotte signe sa toute première ordonnance depuis son retour sur le territoire du Grand-Duché.“9 Ähnlich wie die Aufnahme von der Londoner Regierungsratssitzung inszeniert auch dieses Foto die Machtbalance zwischen monarchischer Staatsführung und demokratisch gewähltem Minister. Das Gewicht der Akteure wechselt wiederum, je nachdem wo das Auge ruht. Und auch hier scheint die Betrachtung als Dreiergruppe den Sinngehalt erweitern zu können. Denn tatsächlich zeigt das Foto ein Dreieck von Personen.

Auf dem Schreibtisch von Charlotte steht das Porträt ihrer Schwester Marie Adelheid.10 Erst im Licht einer Episode aus den Anfängen des Exils ist dies von Bedeutung. Eine Silvesteransprache von 1940/41 des Regierungschefs Dupong von Montreal nach Luxemburg war in London von Außenminister Bech gekürzt worden, mit der Begründung, es sei nicht opportun, die Alliierten an Luxemburg im Ersten Weltkrieg und an den „Fall der Großherzogin Marie Adelheid“ zu erinnern. Aus dieser Sicht kann die Aufnahme vom Frühjahr 1945 mit Staatsminister Dupong und den Großherzoginnen Charlotte und Marie Adelheid als Symbol für eine nach den Krisen des Exils wiedergewonnene Einheit der Staatsspitze in der allerersten Nachkriegszeit gedeutet werden.

Fazit

Bei den drei Bildern handelt es sich um Inszenierungen professioneller Fotografen. Ihr gemeinsamer Nenner ist, dass keines der Modelle in die Kamera blickt, um Kontakt aufzunehmen mit dem Fotografen, seinem Objektiv, dem zukünftigen Betrachter. Es ging vorrangig darum, den historischen Augenblick zu dokumentieren. Dies lässt die ausgewählten Bilder für ein visuelles Narrativ von Stationen der Heimkehr der Exilregierung als besonders geeignet erscheinen.  

  1. Marc Schoentgen, „Der deutsche Einmarsch 1940 und die Macht der Bilder. Ein Beitrag zur ,Visual History‘ des Zweiten Weltkrieges in Luxemburg“, in: Hémecht 72 (2020), 4, S. 457-481.
  2. Mein Dank geht an Ursula Schlosser, vormalige TV-Journalistin und Dokumentarfilmerin bei der ARD, die mir mit fachlichen Hinweisen über Beleuchtungstechniken und Bildkomposition geholfen hat. Ihr durch historisches Vorwissen über Luxemburg unbelasteter Blick ermöglichte zudem eine Sicht ohne die unterschwellige Ehrerbietung, die sich aufgrund der Vertrautheit mit den fotografierten Protagonisten leicht bei luxemburgischen Betrachtern einstellt. Der Blick einer nichtheimischen Expertin mildert insofern die Macht der einheimischen Propagandabilder. 
  3. Ein Exemplar derselben Postkarte findet sich z. B. in der Sammlung der Nationalbibliothek, in der Abteilung „Collection de cartes postales: Deuxième guerre mondiale – Série: Divers 1940-1945“. https://luxemburgensia.bnl.lu/cgi/luxonline1_2.pl?action=pv&sid=cp2war&vol=5 (alle Internetseiten, auf die in diesem Beitrag verwiesen wird, wurden zuletzt am 18. Mai 2021 aufgerufen).
  4. Luxembourg Bulletin (London), no 20/21, Liberation Number (01.09.1944), S. 159 [digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/6r3c32t2g/pages/6/articles/DTL222 ]. 
  5. Arrêté grand-ducal du 13 juillet 1944, modifiant l’arrêté grand-ducal du 22 avril 1941, déterminant l’effet des mesures prises par l’occupant, sowie das Arrêté grand-ducal ayant pour objet de différer la date des elections législatives vom 7. Juli 1944.
  6. Bertram Park ist auch der Fotograf eines ikonischen Porträts von Charlotte aus der Exilzeit, hochragend sitzend, mit langer, zweireihiger Perlenkette, veröffentlicht u. a. als Postkarte: https://tuckdbpostcards.org/items/127067. Ein ähnliches Porträtfoto aus möglicherweise derselben Sitzung findet sich im Luxembourg Bulletin vom Januar 1945. Die mit Park verheiratete Fotografin Yvonne Gregory signierte das Doppelporträt der Prinzessinnen Elizabeth und Marie Adelheid (The Tatler and Bystander, 16. August 1944). Eine Serie historischer Postkarten mit Porträtaufnahmen der Mitglieder der großherzoglichen Familie wird noch heute auf der Webseite von R. Tuck & Sons angeboten: https://tuckdbpostcards.org/, Set Title: Luxembourg Royalty.
  7. Eine großformatige Wiedergabe findet sich im Katalog zur Lee-Miller-Ausstellung des Centre national de l’audiovisuel (CNA) von 2011: LEE MILLER – CORRESPONDANCES D’UN NO MAN’S LAND, Luxembourg, Étape 1944, dort S. 161, auch die Bildlegende „His Excellency M. Dupong, Prime minister of Lux“. Darin weitere Fotos von Luxemburg im Herbst 1944, die das Dupong-Porträt in der zeitgleichen Lee-Miller-Produktion kontextualisieren, sowie Aufsätze über Lee Miller in Luxemburg.
  8. Antony Penrose (Hg.), Lee Miller. Krieg. Mit den Alliierten in Europa 1944-1945. Reportagen und Fotos, Berlin, Edition Tiamat, 2013, S. 150f.
  9. Laut einem Nachruf im Department of State Newsletter vom September 1965 (S. 68) war Frank Werner während des 2. Weltkrieges als Fotograf der U.S. Information Agency in Europa und Afrika tätig, auch bei den Nürnberger Prozessen. Großherzogin Charlotte soll ihn für seine Arbeit in Luxemburg ausgezeichnet haben: https://tinyurl.com/rj23jku8. 
  10. Ob es sich bei dem anderen Bild rechts auf dem Schreibtisch ebenfalls um ein Porträt handelte, und wen es möglicherweise darstellt, konnte nicht geklärt werden.

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