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Climate Diary – Prolog
Heute Vormittag hat die Global Week for Climate Action begonnen. In mehr als 2600 Städten in fast 160 Staaten stehen die nächsten acht Tage im Zeichen der Klimakrise. Auch in Luxemburg finden ab heute täglich Aktionen im Rahmen der Climate Action Week statt. Auf Initiative von Youth for Climate Luxembourg haben sich zahlreiche Organisationen und Aktionsgruppen zusammengetan, um eine Woche lang Aktionen gegen die Klimakrise zu organisieren: Das Bündnis, zu dem auch Votum Klima sowie drei Gewerkschaften gehören, nennt sich United for Climate Justice (nähere Informationen finden Sie hier). Acht Tage lang wird informiert, agiert, sensibilisiert, diskutiert und demonstriert. Youth for Climate Luxembourg fordert von der Regierung unter anderm, bis 2030 den Ausstoß der Treibhausgase auf null zu senken und die Versorgung des Landes bis 2040 auf 100 Prozent regenerative Energien umzustellen.
Die Woche beginnt heute um 10 Uhr mit dem von Youth for Climate organisierten Youth Strike for Climate und endet heute in einer Woche mit einem von United for Climate Justice ausgerufenen Sternenmarsch. An dieser Stelle finden Sie ab morgen jeden Vormittag einen Bericht zu den Aktionen der Climate Action Week, verfasst von einem Aktivisten, der sich hier schon einmal kurz vorstellt.

Hallo, mein Name ist Fuchs.
Fuchs ist nicht mein richtiger Name, wie du dir sicher vorstellen kannst. Es ist mein Aktivistenname, den ich auf verschiedenen internationalen Klima-Aktionen verwandt habe, um den Umgang mit anderen zu vereinfachen. Er blieb hängen und ich benutzte ihn wieder und wieder, bis immer mehr Leute mich so nannten. Fuchs ist nicht nur ein Name, es steht für ein Symbol.
Ich möchte meinen richtigen Namen nicht preisgeben, nicht weil ich nicht dazu stehen will, sondern weil es mein „Systemname“ ist. Er repräsentiert mich nicht mehr adäquat und steht für ein altes Ich. Ein Ich, das eine gutbürgerliche Vergangenheit in einem „aus den Fugen“ geratenen System hat. Ein Ich, das sich in Bezug zu seiner Umwelt, der Natur, und sicherlich einigen Brüdern und Schwestern vieles vorzuwerfen hat.
Ich will heute reinen Tisch machen, mich dazu äußern, was gerade passiert, in welcher Situation wir uns als Menschen befinden. Und was passieren wird, falls wir unser Verhalten auf Mutter Erde nicht MORGEN ändern, falls wir nicht einsehen, dass „der Mensch“, „l’être humain“, „the human being“, „de Mënsch“ ein extrem potentes, zerstörerisches System aus sich selbst geschaffen hat. Deshalb will ich nicht, dass ein veraltetes Bild von meiner Persönlichkeit, das mit meinem Namen verbunden ist, die Reinheit dieser Nachricht verfärbt. Es würde den Blick von der essentiellen Nachricht abwenden.
Ich soll für forum in den nächsten 8 Tagen die „Week for Future“ in Luxemburg dokumentieren und täglich Updates liefern. Ich bin selber aktiv und schreibe und beschreibe die Geschehnisse nicht nach innen blickend, sondern von „innen nach außen“, beobachte, wie Menschen reagieren. Ich werde hier keine Identitäten verraten, um Menschen zu schützen. Ich will auch versuchen, euch die aktuelle Umwelt-, Klima- und Gesellschaftskrise näher zu bringen. Ich weiß, es ist schwierig, die Wahrheit einzusehen, dennoch müssen wir darüber reden. Den Kopf in den Sand zu stecken, wird uns teuer kosten, wenn nicht um alles bringen, was wir je kannten.
Ab morgen werden die Berichte folgen. Das Climate Diary.
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, diese Zeilen zu lesen!

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