forum-Ausgabe Nr. 258 mit einem Dossier zum Thema „Wasser“

Dem heißen Sommerwetter angepasst, bieten wir Ihnen in dieser forum-Ausgabe mit dem Thema „Wasser“ ein Dossier, das auf den ersten Blick ziemlich erfrischend wirkt. Blickt man näher hin, wird es schnell problematisch: die Fähigkeit des Staates, seinen Bürgern das Lebensmittel Wasser gleichermaßen und kostengünstig zur Verfügung zu stellen, wird mittlerweile in Frage gestellt. Der „Sachzwang“ geht von einer europäischen Rahmenrichtlinie aus, die auch in Luxemburg ihrer baldigen Umsetzung entgegen sieht. Demnach soll die Aufarbeitung, Bereitstellung und Klärung von Wasser in Zukunft auch in Luxemburg weitgehend kostendeckend erfolgen. Andernorts wird bereits versucht, die Wasserwirtschaft stärker den Gesetzen des Marktes zu unterwerfen.

Als Einstimmung ins Thema könnte ein allgemeiner Artikel zur Globalisierung dienen, den wir von Christoph Butterwegge abdrucken. Der Globalisierungskritiker aus Köln, der im Oktober in Luxemburg zu hören sein wird, analysiert den Wettbewerbsdruck, den sich die entwickelten Staaten Westeuropas leisten und seine Folgen für unsere Sozialsysteme. Er zeigt auf, wie weltweit der Staat als Wirtschafts-, Wohlfahrts- und Sozialakteur zurückgedrängt wird. Seine Analyse von Modernisierung und Marktradikalismus ist erhellend, auch für jene, die der Entwicklung der Weltwirtschaft (aus Luxemburger Perspektive) nur Gutes abgewinnen möchten.

Der Beitrag von Luc Reuter zeigt die Sogwirkung der Globalisierung am Beispiel Senegal. Der Autor, der seit 1999 in Dakar lebt, erklärt die Motive der westafrikanischen Auswanderer und eröffnet dadurch einen Blick auf ein Phänomen, das uns hier bislang nur unter dem Titel „Schutz der EU-Außengrenzen“ begegnet war.

Weisen wir noch auf eine schöne Tradition in forum hin: Wie jedes Jahr liefert Viviane Thill im Juli einen Rückblick auf das Filmfestival von Cannes. Für 2006 scheint ihr das Spiegelbild, das Cannes der Welt zeigt, einem Tanz auf dem Vulkan zu gleichen.

Kurz vor Drucklegung dieses forum-Heftes gab es noch ein Ereignis zu feiern, auf das wir in der kommenden Ausgabe zurückkommen wollen: Nach mehr als 15-jähriger Vorbereitungszeit wurde am 1. Juli das Musée d’Art Moderne auf den Drei Eicheln eröffnet. Wir erinnern daran, dass forum vor vielen Jahren einen heroischen Kampf zur Erhaltung der dortigen Festungsanlage und gegen den Bau des Museums an diesem Standort geführt hat. Aber nicht jede Abwehrschlacht kann gewonnen werden…

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