nos cahiers 41(2020), fasc. 1-2
256 S., € 43,-
Quatre ans après forum, la revue nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur fête ses 40 ans d’existence. Le comité de rédaction le fait sous forme d’un numéro double sur la couverture duquel se trouvent les couvertures de dix autres revues culturelles paraissant actuellement au Luxembourg, dont forum. Outre l’avant-propos de Georges Goedert, deux contributions de Léon Zeches, collaborateur de la première heure, reviennent l’une sur l’histoire de nos cahiers, l’autre sur les revues culturelles qui ont été éditées au Luxembourg depuis le 18e siècle.
Quand on se rappelle qu’à ses débuts, nos cahiers publiait tous les ans une revue de presse culturelle dans laquelle André Link évitait soigneusement d’évoquer forum, on ne peut que se féliciter du changement de mentalité qui s’est opéré chez nos cahiers et qui s’exprime dans ce passage élogieux à l’égard de notre revue : « Von größerem Durchhaltevermögen zeugt die heute noch blühende, viel gelesene und kommentierte Zeitschrift “Forum” (1976), die zu den soziokulturellen Veröffentlichungen im weitesten Sinne des Kulturbegriffs verstanden werden muss und demzufolge prädestiniert ist, zu den relevanten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit kritisch und konstruktiv beizutragen. Im öffentlichen Diskurs ist sie schon lange unüberhörbar geworden. Sie hat eine neue Gesprächskultur in Luxemburg begründet. » Ces mots font oublier bien des blessures anciennes. Outre des poèmes de deux anciennes collaboratrices de forum, Friederike Migneco et Karin Jahr, le cahier publie une longue contribution de Gérard Trausch sur l’évolution sociétale et les inégalités sociales au Luxembourg, de Frank Colotte un article sur Albert Camus, de Fons Theis un texte, et une interview inédite d’Albert Dondelinger ainsi que trois conférences de presse de Pierre Werner sur la question du siège lors des débats sur la fusion des organes de direction européens en 1965. Finalement, Isabelle Yegles-Becker présente une découverte archéologique dans l’ancien refuge de Munster dans la rue de la Congrégation.
La diversité et la largeur du champ éditorial de nos cahiers ne pourraient être mieux illustrées.
mp
Kanner o Kanner
Luxemburg, Editions SILPS, 2020, 272 S., € 65,-
Von den drei Unterstädten der Stadt Luxemburg ist das Pfaffenthal eindeutig das spannendste Quartier. Während im Stadtteil Grund ein eigenständiges, lokales gesellschaftliches Leben schon in den 1980er Jahren durch Sanierung und „Aufwertung“ vieler Gebäude und den Wegzug der Bevölkerung praktisch beendet wurde und im bürgerlichen Clausen das Interesse sich immer noch vorwiegend auf das Mansfeldschloss beschränkt, bietet das Pfaffenthal bis heute ein reichhaltiges soziales, wirtschaftliches und kulturelles Panoptikum.
Der Interessenverein Pafendall-Siechenhaff hat jetzt unter seinem rastlosen Präsidenten Jean-André Stammet der Pfaffenthal-Bibliographie ein fulminantes Werk hinzugefügt. Kanner o Kanner ist ein solch umfassender Streifzug durch das historische und heutige Pfaffenthal, sodass es kaum jemand in den nächsten 20 Jahren wagen wird, das Thema noch einmal anzugehen. Das Buch ist in vielerlei Hinsicht eine Überraschung: Umschlag, Gliederung und Layout gehen ganz andere Wege, als man es bei einer solchen Publikation erwarten würde, zusätzlich werden über QR-Codes Brücken geschlagen zu digitalen Dokumenten und Archiven, die dem Buch eine zusätzliche Tiefe geben. Das im Selbstverlag erschienene Buch ist eindeutig ein großer Wurf, und auch wenn die professionellen luxemburgischen Verlage auf einige handwerkliche Unstimmigkeiten verweisen werden (die Struktur des Buches erschließt sich nicht sofort, nicht immer sind die Texte Autor_innen zuzuordnen, das Layout ist gewöhnungsbedürftig), so können sie sich hier doch ein Beispiel daran nehmen, was mit dem Medium Buch alles möglich ist.
Inhaltlich wird das Buch von einem ungebrochenen Optimismus getragen, den man hätte hinterfragen können. Nach den großen öffentlichen Investitionen der letzten zehn Jahre (Panoramalift und Bahnhaltestelle mit Verbindung zum Kirchberg) hat die Gentrifizierung und Bodenspekulation auch das Pfaffenthal mittlerweile fest im Griff. Nur ein Beitrag von Isabelle Van Driessche aus dem Jahr 2011, der ursprünglich in der forum-Ausgabe „Ons Stad“ erschienen war, erwähnt diese Perspektive. JST
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