- Geschichte, Politik, Wissenschaft
Vorburgummauerung in Luxemburg entdeckt
Von der Schwierigkeit, archäologische Publikationen zu kaufen
Vor kurzem legte das Centre national de recherche archéologique (CNRA), das seit Juli 2011 vom Nationalmuseum unabhängig agiert, das zweite Heft von Archaeologia Luxemburgensis vor. Auf 271 Glanzdruckseiten werden der interessierten Öffentlichkeit die jüngsten Grabungs- und Forschungsergebnisse vorgestellt.
So berichtet Christiane Bis-Worch über die in aller Diskretion getätigten Ausgrabungen in der ehemaligen Franziskanerklinik am Fischmarkt, bei denen ein ganzes Stadtviertel zutage kam, das an die Niederstegasse anstieß, die südlich der Michelskirche den Breitenweg mit dem Bockfelsen verband. Spektakulärster Befund ist wohl eine bogenförmig verlaufende Mauer, die man als Umfassungsmauer der Vorburg aus dem 10. Jahrhundert deuten kann. Eröffnet wird der Band, der dem Ehrendirektor Gérard Thill zum 90. Geburtstag gewidmet ist, mit einem Beitrag von Laurent Brou, Foni Le Brun-Ricalens, Michel Toussaint und Fernand Spier, die die 1935 gefundenen wenigen Knochenüberreste aus dem Verbrennungsgrab von Reuland-Loschbur erneut untersucht haben. Sie gelangen zur Feststellung, dass sie von einer Frau stammen und älter sind (7050-6690 v.Chr.) als das lange als „ältester Luxemburger“ im Landesmuseum ausgestellte Skelett aus dem Leichengrab von Loschbur (6070-5890 v.Chr.). Auch der Titelberg ist immer noch für neue Entdeckungen gut, wie aus den Berichten von Catherine Gaeng hervorgeht. Franziska Doevener publiziert einen Teilaspekt der Grabungen im letzten übrig gebliebenen Areal des Vicus Mamer, dessen Zerstörung dank der Uneinsichtigkeit der Mamer Gemeindeverantwortlichen demnächst ihrer Vollendung entgegengeht. So sehr man sich auch über diese Grabungsberichte freuen darf, so bedauerlich bleibt, dass sie nur provisorisch sind, weil die Archäologen von Notgrabung zu
Notgrabung eilen müssen und kaum Zeit finden, einen wissenschaftlichen Abschlussbericht zu verfassen.
Problematisch ist allerdings der Erwerb dieses hochinteressanten Jahreshefts. Und das gilt für alle vom CNRA herausgegebenen Bücher, sei es die 2014 erschienene Festschrift für Jeannot Metzler (Archaeologia Mosellana 9) oder das jüngst publizierte Werk über das römische Theater in Dalheim u.a.m. Am einfachsten ist es, wenn der Käufer sich auf den Fischmarkt begibt und das gewünschte Buch im Museumsshop kauft. In einer Buchhandlung wird er es vergeblich suchen. Auch in den Büroräumen des CNRA in Bartringen können seine Bücher nicht erworben werden. Da das CNRA nämlich immer noch nicht über ein eigenes Bankkonto verfügt, da ihm die dazu notwendige gesetzliche Grundlage fehlt, kann es selbst keine Einnahmen tätigen und ist auf den Verkauf durch das Staatsmuseum angewiesen. Hier wird jedoch offenbar alles unternommen, um die CNRA-Publikationen nicht in die Vitrine zu stellen. Und ein Online-Kauf ist auch nur Eingeweihten möglich (siehe unten!). Wann wird die Politik das Problem endlich lösen?
Comment acheter une publication du CNRA:
1) aller sur http://www.mnha.lu/fr
2) cliquer sur « Planifiez votre visite »
3) cliquer tout à droite sur « shop »
4) cliquer sur l’affichette « Boutique en ligne » pour arriver sur http://www.mnha-shop.lu/
5) cliquer sur « Livres et catalogues » tout en haut pour arriver sur http://www.mnha-shop.lu/fr/produits/c5/tous-les-musees/livres-catalogues.html
6) l’acheteur potentiel découvre alors les rubriques « Archéologie (9) » et « Archéologie MNHA (30) » et croit, fort logiquement, qu’en cliquant sur cette dernière, il découvrira le titre qu’il cherche, à savoir Archaelogia Mosellana 9;
ce serait trop simple, il lui faut introduire le titre dans l’espace de recherche en haut à droite et alors le livre souhaité s’affichera.
michel pauly
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