Der Bericht „Being Black in the EU“1 untersucht im Rahmen der Zweiten EU-Erhebung zu Minderheiten und Diskriminierung die Erfahrungen von fast 5.803 dunkelhäutigen Menschen in 12 EU-Mitgliedstaaten. In Luxemburg wurden 402 Personen befragt. 78% waren aus dem subsaharischen Afrika eingewandert, 22% hatten zumindest einen aus dieser Region eingewanderten Elternteil. 40% waren Kapverdier oder hatten kapverdische Wurzeln. 18% der Befragten hatten die Luxemburger Staatsbürgerschaft.
Insgesamt geben 30% der Befragten an, in den vergangenen fünf Jahren rassistische Belästigungen erfahren zu haben. Darunter zu verstehen sind u.a. beleidigende nonverbale Signale (22%), beleidigende oder drohende Kommentare (21%), gefolgt von Gewaltandrohungen (8%). Die Zahlen schwanken erheblich zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Der Prozentsatz der rassistisch Belästigten reicht von 20% der Befragten in Malta bis zu 63% in Finnland. Gleich dahinter findet sich Luxemburg mit 52% an zweiter Stelle. (siehe Abb. 1)
5% der Befragten berichten über physische Angriffe, die sie als rassistische Gewalt empfanden. Die höchsten Quoten wurden wieder in Finnland (14%), in Irland und Österreich (jeweils 13%) verzeichnet, gefolgt von Luxemburg (11%). Die niedrigsten Quoten wurden in Portugal (2%) und im Vereinigten Königreich (3%) beobachtet.
Rund ein Viertel der befragten dunkelhäutigen Menschen sahen sich bei der Arbeit oder bei der Arbeitssuche rassistischen Diskriminierungen ausgesetzt. Bei der Arbeitssuche liegt Luxemburg an zweiter Stelle der Diskriminierungsskala, gleichauf mit Österreich (beide 46%), direkt hinter dem Spitzenreiter Italien (47%). Bei der Diskriminierung am Arbeitsplatz ist Luxemburg der Spitzenreiter mit 44%, vor Italien mit 39% und Irland mit 33%. Bei den männlichen Befragten in Luxemburg ist die bei der Arbeit empfundene Diskriminierung mit 52% noch weitaus ausgeprägter. Sie ist doppelt so hoch wie der Mittelwert, der bei 26% liegt.
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