„Als ich Mitte der 1990er fürs Studium ins Ausland zog, verließ ich ein frankophones Land. Als ich zehn Jahre später zurückkam, war Luxemburg anglophon.“ Das sagte mir ein junger Kollege, als ich ihm von der Vorbereitung dieses Aufsatz-es erzählte. Stimmt seine Wahrnehmung und wie ist sie mit dem weitverbreiteten Lamentieren über den unaufhaltsamen Siegeszug der französischen Sprache in Luxemburg in Einklang zu bringen?

In einem kleinen, offenen, jungen Land wie Luxemburg kann man nicht über eine Sprache reden, ohne die anderen zu berücksichtigen. Deshalb muss die Stellung des Englischen in ihrem Verhältnis zu den drei Landessprachen diskutiert werden. Ebenfalls stellt sich die Frage, wie sich dieses Gefüge durch den unaufhaltsamen Siegeszug der anglo-amerikanischen Kultur im Windschatten einer globalen Weltwirtschaft, die das Englische zur Lingua franca erkoren hat, ändert. Genauer: In welchen Bereichen tritt es in direkte Konkurrenz zum Französischen, der traditionellen Bildungs- und Prestigesprache Luxemburgs?1

Eine kosmopolitische Metropole

Vor dem Boom in den 1980er Jahren war Luxemburg und seine Hauptstadt ein verschlafenes Provinznest mit einem kulturellen und medialen Angebot von einer heute kaum vorstellbaren Bescheidenheit. Der Ausländeranteil war zwar schon mit 26% im Jahre 1981 relativ hoch und hatte sich seit 1961 verdoppelt und damit das Schreckgespenst vom demographischen Selbstmord der Luxemburger heraufbeschworen. Diese Ausländerpopulation war jedoch weitgehend homogen und bestand aus den damals sogenannten Gastarbeitern, deren sprachliche Integration über das Französische nicht weiter thematisiert wurde. In der Volkszählung von 1981 wird die Proportion der Briten mit 0,6% der Gesamtbevölkerung angegeben. In der zwei Jahre später durchgeführten ersten soziolinguistischen Umfrage sprechen die Autoren von einer „très faible importance“ des Englischen im privaten Bereich. Zu Hause wurde nur von 1,3% der Befragten Englisch gesprochen. Am Arbeitsplatz dagegen waren es knapp 5%. Doppelt so viele (knapp 10%) benutzten allerdings im Beruf auf Englisch geschriebene Dokumente.2

Zum Jahreswechsel 2015-2016, zählt Luxemburg 576249 Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 47%. Das Gewicht der traditionellen Einwanderungsländer – die drei Nachbarländer sowie Portugal und Italien – nimmt stetig ab. Der Anteil der Migranten aus anderen Staaten liegt mittlerweile bei 14%. Die Hauptstadt hat sich zu einer kosmopolitischen Metropole im Kleinformat gemausert. Hier liegt der Ausländeranteil bei 70%. Mehr als ein Viertel (27%) der Gesamteinwohner bzw. 39% der Ausländer stammen nicht aus den fünf traditionellen Einwanderungsländern, sondern kommen aus insgesamt 154 anderen Staaten.

Der kosmopolitische, aber auch junge Charakter der Hauptstadt wird durch den hohen Turnover verstärkt. 11% ihrer Einwohner sind im Laufe des Jahres aus dem Ausland kommend hierhergezogen. Unter ihnen sicher ein Großteil Expats, d.h. meist hochqualifizierte, vorübergehend von einem ausländischen Unternehmen zur Verstärkung der lokalen Niederlassung entsandte Angestellte, sowie Bedienstete der EU, die in einem gewissen Sinn die Expats des öffentlichen Dienstes darstellen. Sie beleben die Ausgehviertel, stellen ein kaufkräftiges Zielpublikum dar, auf das sich die Wirtschaft, insbesondere die Werbung eingestellt hat. Vornehmlich im Kino sind viele Werbefilme in Englisch oder zumindest mit englischen Untertiteln versehen. Das Einwohner-Magazin der Stadt Luxemburg erscheint zweisprachig französisch-englisch. Mit Delano haben
die Expats ihr englischsprachiges Organ, mit Chronicle.lu ihr Internetportal, mit ARA City Radio ihren Sender. Auch ein traditionelles Medienunternehmen wie Sankt Paulus versucht, dieser Klientel mit einem englischen Internetauftritt gerecht zu werden. Als junger, aus englischen Gefilden an die Uni Luxemburg zurück-gekehrter Wissenschaftler kann man in der Tat den Eindruck bekommen, dass Luxemburg anglophon geworden ist.

Die sprachliche Wirklichkeit ist jedoch facettenreicher, namentlich wenn man die regionalen Unterschiede berücksichtigt. So variiert die Zahl derer, die Englisch am Arbeitsplatz sprechen, von 6% der in der Öslinger Gemeinde Bettendorf Beschäftigten bis zu 52% in der Flughafen-Gemeinde Sandweiler. Diese detaillierten Informationen sind dank des im Rahmen der Volkszählung 2011 durchgeführten Sprachenzensus bekannt.3 Danach haben nur 2% der Einwohner Englisch als Haupt- bzw. Muttersprache und stellen trotzdem die sechsthäufigste Sprachgemeinschaft dar. 7% der Einwohner benutzen es regelmäßig zu Hause. Seine Bedeutung bekommt es hauptsächlich als Sprache am Arbeitsplatz, wo es von 28% der einheimischen Erwerbsbevölkerung regelmäßig benutzt wird. Damit liegt es zwar weit hinter den drei Landessprachen, aber dieser Mittelwert verbirgt sehr große Unterschiede zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen und Berufen.

Englisch ist besonders präsent in den dynamischen Wirtschaftssektoren und in den eine höhere formale Qualifikation erfordernden Berufsgruppen: So sprechen es 58% der Führungskräfte, 52% der Akademiker, 41% der Techniker und 41% der Bürofachkräfte regelmäßig am Arbeitsplatz. Auf dem mehrsprachigen Luxemburger Arbeitsmarkt steht Englisch somit für hohe Qualifikationen und moderne Berufe, während Luxemburgisch charakteristisch ist für den öffentlichen Dienst und Portugiesisch für die wenig qualifizierten Berufe. Französisch ist mit 68%, die von den meisten benutzte Sprache und dies in praktisch allen Berufsgruppen. Es ist davon auszugehen, dass die unterschiedlichen Arbeitsfelder ihr spezifisches Französisch haben, wie die Aufzählung folgender Berufe mit dem jeweils gleichen, überdurchschnittlich hohen Anteil von 86% regelmäßig Französisch sprechenden es nahelegt: Küchenchefs, Frachtarbeiter, Medizintechniker, Architekten und Anwälte.
Damit stoßen wir an die Grenzen rein quantitativer Überlegungen und wir werden uns als nächstes den beiden Hauptvektoren der Verbreitung des Englischen, den EU-Institutionen und dem Finanzplatz zuwenden.

„Globalesisch“

Mit der Osterweiterung im Jahre 2004 traten auf einen Schlag zehn neue Länder der EU bei. Drei Jahre später folgten zwei weitere und damit nahm die Zahl der EU-Bediensteten und ihrer Familienangehörigen in Luxemburg sprunghaft zu. Dies bewirkte nicht nur einen sehr starken Druck auf den Wohnungsmarkt, sondern hatte einen dramatischen Einfluss auf die Sprachensituation. Nicht nur weil dadurch die Zahl der Allophonen, d.h. jener, die keine der drei Landessprachen als Muttersprache haben, in Luxemburg zunahm, sondern weil sich durch die schlagartige Erhöhung der Zahl der EU-Sprachen von 12 auf 23 die sich bereits abzeichnende Vormachtstellung des Englischen innerhalb der EU zementiert wurde. „The more languages, the more English.“4

Auch wenn die frankophone Gruppe der südlichen EU-Staaten letzte Nachhutgefechte lieferte, war danach der Siegeszug des vom Sprachphilosophen Jürgen Trabant
als „Globalesisch“5 gebrandmarkten, vereinfachten Englisch als Jargon der Eurokraten nicht mehr aufzuhalten und dies nicht nur auf den Fluren der Kirchberger EU-Paläste, sondern auch im öffentlichen Raum. Nicht nur wegen der veränderten Sprachenverhältnisse innerhalb der EU-Verwaltung ist der Druck, die „Luxemburger Landessprache Französisch“ zu lernen heute weniger stark als in den 1950er Jahren, als die ersten Bediensteten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl nach Luxemburg kamen. In einem Vortrag stellte ihnen damals ein hoher Beamte Luxemburg als frankophones, „in Französisch regiert[es] und verwaltet[es]“ Land vor.6 Er erklärte auch, dass die Luxemburger Politik „die Grenzen“ des Luxemburgischen als „Nationalmundart“ anerkennen würde und „durchaus entschlossen [wäre], ihr ihren Charakter als Umgangssprache zu belassen. Wir haben nicht die Absicht, aus ihr eine Sprache im vollen Wortsinn zu machen.“

Dass Luxemburgisch sich trotz dieser von den Verwaltungseliten und praktisch allen gebildeten Luxemburgern geteilten Auffassung auf eine damals nicht vorstellbaren Weise weiterentwickelt hat, verdankt es paradoxerweise auch der Präsenz der vielen EU-Bediensteten. Unter ihnen sowie unter den Pionieren des Finanzplatzes entstand die Nachfrage nach dem Erlernen des Luxemburgischen als Fremdsprache.

Die Vernakularisierung der Nationalsprachen

Der heutige Siegeszug des Englischen innerhalb der EU kann als Bedrohung der anderen „großen“ Nationalsprachen, aber auch als Chance für die Regional- und Minderheitensprachen sowie für die kleinen Nationalsprachen angesehen werden. Trabant hat dies für Deutschland so beschrieben: „Das globale Englisch ist nicht politisch oder kulturell ‚europäisch‘ aufgeladen, sondern einzig praktisch und nützlich, kulturell ist es allenfalls amerikanisch konnotiert (also cool, jung, dynamisch, Hollywood und NY). […] Wenn ich an den (vermeintlich) wichtigen kulturellen Ereignissen teilnehmen möchte, ist es schon gut, wenn ich die Filme auf Englisch verstehen kann. Die wichtigsten Diskursdomänen – Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur – werden zunehmend nicht mehr auf Deutsch bewältigt. Natürlich bleiben noch ein paar Bereiche für die alte Nationalsprache erhalten: Verwaltung, Justiz, Politik, Literatur.“7 Trabant spricht von einer „Re-Vernakularisierung“ der europäischen Nationalsprachen, also des Verlus-
tes ihrer Funktion als Verkehrssprachen und ihr tendenzieller Rückzug in den privaten Bereich, also den Rückfall ins 16. Jahrhundert, als Latein die europaweite Sprache der Eliten war.

In der Tat verspricht heute das Erlernen von Englisch beruflichen Aufstieg und Teilnahme an weltweiter Kommunikation. Denn eine Sprache ist immer auch eine Ressource auf dem Arbeitsmarkt und darüber hinaus in vielen Kommunikationssituationen. In diesem Sinne stellt Englisch ein transnationales Sprachenkapital dar, was die Bereitschaft, ja die Begeisterung für den Englischunterricht und darüber hinaus das englischsprachige Studium erklärt.

Diesen Hype kann man auch in Luxemburg feststellen. In den letzten 10 Jahren hat die absolute Zahl der in England Studierenden sich praktisch verdoppelt (auf 1214 im akademischen Jahr 2013/2014). Wegen der dortigen hohen Studiengebühren suchen viele Alternativangebote in den zunehmenden englischsprachigen Studiengängen auf dem Kontinent. Nur so erklärt sich die jüngste Anziehungskraft der Niederlande: von 60 Studierenden im Jahre 2005/2006 stieg ihre Zahl auf 351 im Jahr 2013/2014.8 Auch vor der Universität Luxemburg macht dieser Trend nicht Halt. Von ihren 39 Master-Programmen sind derzeit 12 rein englischsprachig; 20 haben Englisch als Unterrichtssprache neben einer oder mehreren anderen Sprachen.9

Der Finanzsektor spricht ELF

Management, practices and beliefs in banks in Luxembourg ist der Titel einer Doktorarbeit, die den Sprachen im Bankensektor gewidmet ist. Sie zeichnet das Bild eines Sektors, in dem Englisch die allgemeine Verkehrssprache ist und wenn die Autorin von „English as Lingua Franca (ELF)“ spricht, ist vermutlich dieselbe Sprache gemeint, die Trabant als „Globalesich“ bezeichnet, nur schwingt bei ihr keine negative Konnotation mit: „[The] multilingual employees highly value English as the most common language in banks for including and involving all, highlighting its vital role in banks.“10
Ohne den Begriff der Re-Vernakulisierung zu gebrauchen liefert die Autorin ein Beispiel für diesen Mechanismus und für seine Grenzen. Eine der wenigen untersuchten Banken mit einer expliziten internen Sprachenpolitik stammt aus Schweden und hat sich bereits in den 1970er Jahren der englischen Einsprachigkeit verschrieben. Sie folgt damit der Politik anderer skandinavischer Unternehmen wohlwissend, dass die eigene Sprache für das internationale Geschäft keine Bedeutung hat. Dies verhindert nicht, dass die Luxemburger Filiale der Mehrsprachigkeit eine größere Toleranz entgegenbringt, um der sprachlichen Vielfalt des Personals gerecht zu werden, aber auch um den Kunden entgegen zu kommen, da gerade im Privatkundengeschäft die gemeinsame Sprache ein wesentliches Vertrauenskapital darstellt.

Die Berücksichtigung der Sprachkompetenz bei der Einstellung und die Organisation interner Sprachkurse erweisen sich als die besten Instrumente zur Steuerung der internen Sprachpraxis, ob diese durch eine explizite oder implizite Politik vorgegeben wird. Manche der interviewten Manager erwähnen die fehlende Sprachenpolitik des Luxemburger Staates als Vorteil, im Kontrast zu Deutschland, wo z.B. verschiedene Dokumente in deutscher Sprache verfasst werden müssen, genauso wie in Belgien, wo zusätzlich auch die Verhandlungssprache von verschiedenen Gremien vorgegeben ist. Dies empfinden sie als umso ärgerlicher, da Flämisch bzw. Französisch je nach Sprachregion verwendet werden muss. Für Luxemburg monieren sie allerdings die fehlenden englischen Übersetzungen von manchen für den Bankensektor relevanten Gesetzen.

Die Doktorarbeit schließt mit der Empfehlung, den Englischunterricht zu verstärken: „It would be advantageous to provide additional support for teaching English, alongside local languages.“11

Muttersprache + Zwei

Mit diesem Ratschlag unterstützt sie die von vielen Eltern, aber auch von der Wirtschaft seit langen Jahren vertretene Forderung, dem Englischen einen höheren Stellenwert im Luxemburger Sprachenunterricht zu geben. Hauptsächlich geht es darum, mit dessen Unterricht ab der ersten Klasse des Gymnasiums und des technischen Gymnasiums zu beginnen oder es gar als Unterrichtssprache in naturwissenschaftlichen Fächern in höheren Klassen an Stelle des Französischen einzusetzen. Nachdem seine Vorgängerin Mady Delvaux bei ihrem Reformversuch des Gymnasiums an der institutionellen Trägheit scheiterte, setzt der augenblickliche Bildungsminister Claude Meisch auf eine Diversifizierung des Schulangebotes und versucht lokale Initiativen und Pilotprojekte zu fördern, ohne allerdings die gewachsene Dreisprachigkeit in Frage zu stellen: „Es gilt weiterhin, Schülerinnen und Schüler in allen Landessprachen, und später auch [Unterstreichung FF] in Englisch, so weit wie möglich zu bringen.“12 Englischsprachige Nischenangebote nicht nur für Quereinsteiger – am bekanntesten das International Baccalaureate in englischer Sprache am Athenäum – werden ausgebaut, wobei die neue, im Herbst eröffnende École internationale de Differdange (EIDD), einen Quantensprung in dieser Entwicklung darstellt.

Es ist zu früh, eine Bilanz dieser Strategie zu ziehen, aber ihre Grundschwäche kann jetzt schon benannt werden. Sie ist nicht in ein sprachenpolitisches Gesamtkonzept eingebettet, das der „Europäisierung und Globalisierung der nationalstaatlich verfassten Gesellschaften Europas“ und der damit einhergehenden Hegemonialisierung des Englischen Rechnung trägt.13 Sie bezieht keine Stellung gegenüber der Zielvorgabe des Barcelona-Gipfels von 2002 für die EU-Sprachenpolitik: „Muttersprache plus mindestens zwei weitere Sprachen“, hinter der sich die Vorstellung, dass alle Bürger die klandestine EU-
Lingua franca Englisch als erste Fremdsprache und daneben noch eine zweite lernen sollen, verbirgt.
Was heißt diese Politik für die auf die Einübung einer spezifischen mehrsprachigen Kompetenz ausgerichteten Luxemburger Schule? Was heißt dies für die Allophone, immerhin ungefähr die Hälfte der Kinder der Luxemburger öffentlichen Grundschule, denen eine „Muttersprache plus drei“-Grundschule zugemutet wird?

Mit der zunehmenden Dominanz des Englischen auf dem europäischen Sprachenmarkt gerät die Akzeptanz der gewachsenen Dreisprachigkeit der Luxemburger Schule immer stärker unter Druck und die auf halbem Wege steckengebliebene Reform des Sprachenunterrichts von 2006 bedarf eines neuen Anlaufs für die die überfällige Aufwertung des Englischen der Hebel sein kann.

Bleibt noch die am Anfang gestellte Frage zu beantworten. Sie ist Ausdruck des Auseinanderdriftens der Gesellschaften weltweit. Die frühere soziogeographische Unterscheidung von Zentren und Peripherie ist heute aufgehoben. Stattdessen entwickeln sich in den früheren Kolonialländern Nischen des Reichtums, während in den vormals reichen Industriegesellschaften die allein von ihrer Arbeit lebenden Schichten sich zunehmend prekarisieren.14 Wer sich von dieser Entwicklung bedroht fühlt und den Zeiten einer durch das nationalstaatliche soziale Netz abgesicherten Daseins nachtrauert, findet im Sprachpurismus, im Lamentieren über Denglisch bzw. franglais, im Bedauern der früheren Größe der nationalen Sprache und im Kampf gegen deren Verdrängung aus den modernen Lebensbereichen ein Ventil für seine Zukunftsangst. In Luxemburg äußert sich dieses Lebensgefühl in der Beschwörung eines goldenen Zeitalters der Luxemburger Sprache, das es nie gegeben hat. Dabei wird negiert, dass die junge Sprache Luxemburgisch nicht am Aussterben ist, sondern sich voll im Aufwind befindet. Der Sprachwissenschaftler spricht von deren Ausbau, der nicht durch die Zunahme der Sprecherzahl geschieht, sondern in der Eroberung immer neuer Bereiche, sog. Domänen, in der sie selbstverständlich angewandt wird. So wie die erst seit den 1970er Jahren organisierten Kurse für Luxemburgisch als Fremdsprache ein wesentlicher Schritt in diesem Ausbauprozess waren, stellt die verstärkte Präsenz des Englischen eine Chance für die Aushandlung eines neuen Gleichgewichtes zwischen den drei Landessprachen dar. u

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