Nach 22 Jahren hat Le Jeudi mit der Ausgabe vom 6. Juni 2019 sein wöchentliches Erscheinen endgültig eingestellt. Was nicht überrascht, wenn man die Entwicklung der Verkaufszahlen kennt.
Das belgische Centre d’Information sur les Médias (CIM) misst die Auflage der Publikationen von Editpress und Saint-Paul sowie die etlicher anderer kleinerer Blätter. Dabei werden außer der Zahl der gedruckten Exemplare auch diejenigen der verkauften sowie der gratis verteilten erhoben.1 Für Le Jeudi verbucht das CIM für das Jahr 2018 1.254 Abonnenten und einen durchschnittlichen Einzelverkauf von 212 Exemplaren. Dazu kommt eine durchschnittliche Gratisverteilung von 5.962 Exemplaren. Da eine Druckauflage von 8.545 ausgewiesen wird, fehlen immer noch weit über tausend Exemplare in dieser Bilanz. Damit ist das Hauptproblem der französischsprachigen Wochenzeitung benannt. Von Anfang an klaffte eine große Lücke zwischen Druck- und Verkaufsauflage. Über die Gratisverteilung sollten viele Leser erreicht und dadurch eine große Reichweite in den „Plurimedia“-Umfragen erzielt werden, um Werbekunden anzulocken und Anzeigenpreise hoch zu halten.
Die CIM-Zahlen belegen einen dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen von Tageblatt und einen weniger starken Rückgang von Le Quotidien und Luxemburger Wort, der nicht durch Internet-Abos wettgemacht wird. Für das Jahr 2018 verzeichnet das CIM eine „Paid digital circulation“ von 45 für Le Jeudi, 55 für Le Quotidien, 369 für das Tageblatt und 2.836 für das Luxemburger Wort. ff
1) https://www.cim.be/fr/presse/presse-authentication-reports und https://www.cim.be/fr/presse/brand-reports (letzter Aufruf: 18. Juni 2019)
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